Kill me, Inka: Frauen stehen auf Alpha-Softie

14.2.2015, 15:00 Uhr
Kill me, Inka: Frauen stehen auf Alpha-Softie

© Resi Heilmann

Inka Meyer präsentierte ihr Programm „Kill me Kate – Die gezähmte Widerspenstige“ und schaffte es, Alltägliches, Shakespeare-Dramen und Emanzipation zu vereinen. Der Titel ist eine Anspielung auf Shakespeares Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“. Dieses Stück soll Inka Meyer in ihrer Rolle als Theatermacherin Nora inszenieren. Weiter geht es um Frauen zwischen Flatrate und Fertigkuchen, Mütter, die nur noch Elternratgeber lesen und mit ihrem Nachwuchs zum Baby-Yoga, Baby-Singen und Baby-Capoeira gehen.

Nicht nur menschliche Dramen dürfen zählen, nein, der Hundehaufen auf dem Gehweg sollte als Ausdruck tierisch-kulturellen Schaffens gesehen werden, meint die Künstlerin. Mit ihrem roten Handy telefoniert Nora auf der Bühne mit Freundinnen in allen Lebenslagen. Eine braucht Beratung beim Abstillen. Eine andere müht sich mit Kopfstand und anderen Methoden ab, um Nachwuchs zu bekommen. Inkas Rat: Probiert es doch einfach mal mit Sex.

Der Tochter einer Freundin muss sie erst mal erklären, dass Macbeth kein Burger ist.  Zwischen den Telefonaten schlägt Nora immer wieder Reclam-Hefte mit Shakespeare auf und kommentiert Zeitungsberichte über Altersarmut und die Frauenquote. Auch Heidi Klum, der Hungerhaken mit ihren „Germany’s Next-Top-Trottel-Model“, bekam ihr Fett ab: „Ich wundere mich, dass sie noch nicht kaltgemacht wurde von einem Vater einer bulimiekranken Tochter. Den Männern erklärt sie, „Douglas ist ein Obi für Frauen“.

Die Frau von heute kann sich den Mann aussuchen, am liebsten soll es eine Mischung aus Macho und Softie, sein, reich, erfolgreich, emotional und begeistert, im Haushalt mitzuhelfen. Solche Exemplare bietet „Elite-Partner.de“, hier gibt es zertifizierte Singles mit Niveau, Tüv-geprüft, schließlich kommt Lebensgefährte von Lebensgefahr. Emanzipation, das ist, wenn Frau dem neuen Lover den Fertigkuchen umdekoriert, damit der denkt, das Gebäck sei selbst gemacht.

Lieben Frauen ihre Opferrolle?

Das Fazit der Kabarettistin: Frauen stehen auf den Alpha-Softie, und auch die Frau, die ihren Master in vergleichenden Sprachwissenschaften gemacht hat, redet Dutzi-Dutzi-Sprache mit ihrem Baby. Frauen lieben ihre Opferrolle.

Mit ihren Sprüchen und Pointen hatte sie die Lacher auf ihrer Seite, so durfte sie ohne Zugabe nicht gehen. Hier las sie aus dem Buch „Essen kann jeder“, welches sie gemeinsam mit Philipp Weber herausgebracht hat, die Geschichte „Müll hat einen Namen: Nespresso“. Nespresso. Das ist der Kaffee, den auch George Clooney schlürft.

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