Kinder enttäuscht: Palmstecken in Berg fiel aus

BERG - Der Palmsonntag ist vor allem für die Kinder in Berg ein besonderes Ereignis mit hohem Stellenwert. Sie denken dabei wohl weniger an den Einzug Jesu in Jerusalem, sondern an die Präsentation der langen „Palmstecken“ im Rahmen einer feierlichen Prozession durchs Dorf mit der Vitus-Pfarrkirche als Ziel. Aber heuer war alles anders.

Palmweihe und Palmprozession vor Ort fielen diesmal aus und wurden stattdessen in die Vitus-Pfarrkirche verlegt. Enttäuscht waren die Mädchen und Buben, die sich mit den Eltern bereits vor der Mariensäule an der Neumarkter Straße befanden.

War das Wetter schuld ? Es regnete, nein es nieselte leicht, windig und frisch war es auch etwas. Aber stört das die Kinder? Es gab schon ganz andere Prozessionen, bei denen es nur so vom Himmel schüttete und trotzdem lief man wacker mit.

Was wahrscheinlich keiner bedachte: Jeder Palmstecken hat seine besondere Geschichte. Da wurde mit dem Papa oder dem Freund zuvor stunden-, oft tagelang, an den Bachläufen in und um Berg nach dem schönsten und längsten Hasel gesucht.

War er gefunden, wurde er abgesägt und schließlich mit viel Mühe und Stolz nach Hause getragen. Dort dann geschmückt und präpariert, damit er richtig schön wird. Und dann wird die Prozession, das „zur-Scha-Tragen“, plötzlich abgesagt. Die offizielle „Palmstecken-Prämierung“ — nach Größe und Schönheit am Sophie-Scholl-Platz — fiel auch flach.

Diejenigen, die wirklich prächtige Palmstecken hatten, verzogen sich nach der Messfeier still und leise. Nur einige wenige kleine Träger ließen sich noch schnell mit ihren liebevoll angefertigten Palmbüscheln bewundern und von den Eltern ablichten.

Ein Vater meinte lapidar: „Das hätte anders verlaufen können. Das war nicht der Palmsonntag, wie er sonst immer war“.