"Kinderarmut dürfte es im reichen Bayern nicht geben"

20.9.2018, 10:59 Uhr

© Foto: Hubert Bösl

"Die bayerischen Mittelstädte gefallen mir schon gut", sagte der Stuttgarter Riexinger mit Blick auf das Neumarkter Rathaus. Der Parteichef erwies sich als Zugpferd. Im Gasthaus Mittlere Gans hatten sich immerhin 30 Zuhörer versammelt, darunter freilich viele Genossen.

"Wir sind der Kreisverband mit dem größten Mitgliederzuwachs", freute sich Kreissprecher Tobias Emmerling (21), Direktkandidat der Neumarkter Linken für den Landtag, vor allem über die vielen jungen Neuzugänge.

Bevor Riexinger zu Wort kam, präsentierten sich auch Marius J. Brey aus dem Landkreis Cham, Oberpfälzer Spitzenkandidat zur Landtagswahl, und Marco Winkler aus Neumarkt, Direktkandidat zur Bezirkstagswahl. Brey hat sich vorgenommen, den Unmut der Menschen, etwa über das bayerische Polizeiaufgabengesetz, "die Hetze der CSU", die unsoziale Renten- und Lohnpolitik und den Pflegenotstand ins Parlament zu bringen. Winkler will "den Staub aus dem Bezirkstag fegen", der praktisch nichts mehr mache, außer sich um Krankenhäuser zu kümmern. Die Themen Gesundheitsvorsorge, Jugendpolitik oder der ÖPNV dagegen würden vernachlässigt.

Riexinger freute sich, denn "die CSU muss bangen" und werde zu Recht abgestraft. Denn auch im Freistaat gebe es viele Probleme. Er forderte einen verbindlichen Personalschlüssel und eine bessere Bezahlung im Pflegebereich. Es fehlten bezahlbare Wohnungen. Sozialwohnungen müssten in öffentlicher oder genossenschaftlicher Hand sein und dürften nicht mehr aus der Bindung fallen. Mieten müssten jetzt festgeschrieben werden. Auch Kinderarmut dürfe es in einem reichen Land wie Bayern eigentlich nicht geben.

Riexinger ging auch kurz auf den Fall Maaßen ein: "Nicht nur Maaßen hätte gehen müssen, sondern auch Seehofer."

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