Kirche erhebt Vorwürfe gegen Kindergarten St. Johannes

19.9.2018, 17:12 Uhr
Kirche  erhebt Vorwürfe gegen Kindergarten St. Johannes

© Foto: Fritz-W. Etzold

Die NN hatten in der vergangenen Woche über eine Veranstaltung des Elternbeirates des Kindergartens für Mütter und Väter der Schützlinge berichtet. Dabei war kritisiert worden, dass der Kindergarten zu wenig Personal für die insgesamt fünf Gruppen an zwei Standorten zur Verfügung habe, die Kirchenverwaltung technische und bauliche Mängel nicht beseitige und die Kommunikation mit der Kindergartenleitung unzureichend sei.

Dieser Kritik von Eltern und Kindergartenbelegschaft hat Ursula Hollweck von der staatlichen Kindergartenaufsicht im Landratsamt teilweise widersprochen. Darüber haben die NN ausführlich berichtet.

"Viele Irritationen"

Die Kirchenverwaltung hat jetzt per Brief die Eltern zu einem "Gesprächsabend" am Dienstag, 25. September, um 20 Uhr in den Kindergarten St. Johannes eingeladen. Es habe "viele Irritationen über Träger, Leitung und Verwaltung" des Kindergartens gegeben, heißt es in dem Schreiben. Seit zwei Jahren gebe es "permanente Beanstandungen" der Aufsichtsbehörde und der Stadt "an den Abrechnungen, Buchungsvereinbarungen und Elternverträgen unseres Kindergartens". Eine intensive Betriebsprüfung für 2016 und 2017 werde "nicht ohne Grund" durchgeführt. Zu diesen Vorwürfen möchte die Kindergartenleiterin  erst nach dem Gesprächstermin am 25. September Stellung nehmen, wie sie im NN-Gespräch erklärte.

Bei der Veranstaltung des Elternbeirates war auch zur Sprache gekommen, dass der Internetanschluss des Kindergartens seit Monaten nicht richtig funktioniere oder außer Betrieb sei. Daten für Abrechnungen und Buchungen werden nach NN-Informationen aber hauptsächlich übers Internet an die Stadt übermittelt. In dem Brief an die Eltern räumt die Kirchenverwaltung der Gemeinde St. Johannes nunmehr "Erschwernisse durch zeitweiligen Ausfall unserer Telefon- und Internetverbindung" ein.

Ein solches Erschwernis sei auch die Aufnahme einer großen Zahl von Kindern. In dem Schreiben heißt es wörtlich: "Von zu wenig Personal kann allerdings nicht die Rede sein, wenn auch durch Krankmeldungen und Personalwechsel etwa wegen Schwangerschaft und Wohnortwechsel unsere Mitarbeiterinnen zeitweise sehr gefordert waren."

In dem Elternbrief wird auch angekündigt, dass Sachverhalte richtig zu stellen seien "angesichts eines sehr einseitigen Zeitungsartikels". In dem Schreiben an die Eltern wird allerdings nicht darauf hingewiesen, dass Pfarrer Norbert Winner in seiner Eigenschaft als Vorstand der Kirchenverwaltung gegenüber den NN jegliche Stellungnahme abgelehnt hat.

Der Stadtpfarrer war gestern wiederum für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er begleitet in dieser Woche eine von der Gemeinde ausgeschriebene Buswallfahrt nach Genua, Monaco und an die Blumen-Riviera, die noch bis zum Samstag dauert. Winners Stellvertreterin in der Kirchenverwaltung, die Kirchenpflegerin Jutta Braun, lehnte auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten ohne Begründung jegliche Stellungnahme ab.

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