„Kish“ kehrt beim Festival zu den Wurzeln zurück

14.7.2014, 10:45 Uhr
„Kish“ kehrt beim Festival zu den Wurzeln zurück

© Resi Heilmann

Den Anfang machte DyeMansion mit klassischem Hardrock. Musik aus dem Bauch und von Herzen, mit treibenden Beats von Drums und Bass. Gitarren, mal verspielt, mal sägend, auch gern mal ein Brett. Flirrende, hypnotische Keyboards und die unverkennbare Stimme des Sängers, die an die Rock-Größen der 80er erinnert.

Währenddessen zogen die dunklen Wolken aus Richtung Nürnberg immer näher und der Regen setzte ein. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Schnell wurden noch Pavillons aufgestellt und die Besucher suchten sich einen Platz im Trockenen. Und mit dem Auftritt von Errorhead hörte es auch wieder auf und so kamen alle voll auf ihre Kosten.

„Errorhead“ macht es schwierig, genug Superlative zu finden für diese vier Musiker der absoluten Extraklasse. Frisch, vielseitig, zeitgemäß, mit geballter Power oder gefühlvoll, spieltechnisch gewohnt virtuos und vom Songwriting her und auch in der Bühnenpräsenz eine außergewöhnliche Band. Gitarrist Marcus Deml bewies, weswegen er zu einem der höchstgehandelten Gitarristen seines Genres gehört.

Mit seinem passionierten Gitarrenspiel, viel Feeling und Dynamik und dabei technisch auf höchstem Niveau. Es ist ihm anzumerken, wie viel Spaß er an seinen Songs hatte. Sänger Carsten Stiers beherrscht diverse Stimmlagen spielerisch, bewegte sich zwischen Feeling und Rockröhre, animierte das Publikum. An seinem überdimensionierten Set trommelte Schlagzeuger Zacky Tsoukas alles in Grund und Boden und bewies zusammen mit Bassist Frank Itt, dass sie eine Rhythmussektion allererster Güte darstellen. Musikalisch zwischen Bluesrock, Balladen, funkigen, verschobenen Rhythmen, pumpendem Hardrock. Das Publikum forderte diverse Zugaben, mit ihrer genialen Version von Jimi Hendrix‘ „Little Wing“ rissen sie die Bude endgültig ein und beendeten einen hörenswerten Auftritt.

Da hatte es „eSKAlation“ schwer, noch eine Schippe drauf zulegen. Doch es gelang und sie hatten ihr Publikum voll auf ihrer Seite. Zum Glück bewegen sich die Kish-Eigengewächse in musikalisch komplett anderem Fahrwasser. Mit Ska, Punk und Reggae und deutschsprachigen Texten machte die neunköpfige Band mächtig Stimmung.

2008 hatten sie im Kish ihren ersten Auftritt, seitdem über 150 Konzerte im In-und Ausland, unter anderem vor 3000 Menschen auf dem Chiemsee Reggae Festival.

Jetzt waren sie wieder zurück gekommen, um beim Kish-Open Air dabei zu sein, mit viel Power von der Bühne und extravagante Bühnenshow. Leider etwas verregnet, musikalisch aber durchaus eine hochwertige und abwechslungsreiche Veranstaltung.

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