Kliniken im Landkreis Neumarkt abgemeldet

21.2.2018, 12:09 Uhr
Kliniken im Landkreis Neumarkt abgemeldet

© Fritz-Wolfgang Etzold

Die Bettenkapazitäten sind nach Angaben des Klinikums restlos belegt. Aufgrund der weiter hohen Zahl an Influenzafällen sei auch kurzfristig mit keiner deutlichen Besserung zu rechnen. Dem Versorgungsauftrag entsprechend werde die Notfallversorgung weiter in vollem Umfang aufrecht erhalten bleiben können. Jedoch könne es vorkommen, dass nicht eilige Eingriffe verschoben werden müssten. Die betroffenen Patienten würden in diesem Fall vom Klinikum kontaktiert. Die "geburtshilfliche" Versorgung sei hiervon nicht betroffen.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich zunächst an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116 117) oder bei lebensbedrohlichen Notfällen an die Rettungsleitstelle (Tel. 112) zu wenden.

Dramatische Ausbreitung

Derweil meldet das Gesundheitsamt Neumarkt eine dramatische Ausbreitung der Virusgrippe im Landkreis Neumarkt. Nachdem in den vergangenen Wochen lediglich vereinzelt Virusgrippe-Erkrankungen dem Gesundheitsamt gemeldet wurden, wird seit der 7. Kalenderwoche ein dramatischer Anstieg an Influenza-Meldungen beobachtet.

Die gemeldeten Influenzafälle betreffen jedoch nur Labormeldungen. Die tatsächliche Anzahl der an Influenza erkrankten Patienten liegt sicherlich wesentlich höher. Aktuell erkranken im Landkreis Neumarkt geschätzt täglich etwa 200 Patienten.

Bei der Virusgrippe (Influenza) handelt es sich um ein schweres Krankheitsbild mit plötzlichem Krankheitsbeginn mit hohem Fieber sowie typischen Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, heftige Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie teilweise lebens-bedrohlichen Komplikationen wie zum Beispiel einer Lungenentzündung.

Die Influenza-Epidemie wird überwiegend durch einen Influenza-B-Typ ausgelöst, der jedoch im Impfstoff für 2017/2018 nicht abgebildet war. Möglicherweise ist dies auch der Grund dafür, dass derzeit die Grippewelle mit großer Heftigkeit grassiert.

Da der weitere Verlauf der Influenza-Epidemie noch nicht absehbar ist, ist auch zum jetzigen Zeitpunkt nach Einschätzung des Gesundheitsamtes eine Impfung noch zu empfehlen, jedoch mit einem verbesserten Impf-schutz, welcher auch den aktuellen Influenza-Typ beinhaltet. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die Impfung wirkt nach zehn bis 14 Tagen. Impfen lassen sollten sich insbesondere chronisch kranke Menschen, Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Schwangere.

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