Kohlmann hat beste Aussichten auf WM-Medaille

13.2.2018, 11:24 Uhr
Eisstock-Weitenjäger Thomas Kohlmann aus Neumarkt ist bei der WM 2018 in Winklarn dabei.

© Etzold Eisstock-Weitenjäger Thomas Kohlmann aus Neumarkt ist bei der WM 2018 in Winklarn dabei.

Perfekt wäre das Glück im Hause Kohlmann gewesen, wenn auch Michael, der ältere der beiden Eisstock-Brüder, auch noch eines der vier Tickets für den WM-Zug ergattert hätte. Doch musste er sich im Ausscheidungswettkampf der besten sechs Weitenjäger der Republik mit dem fünften Platz begnügen.

Als Sportsmann wird Michael Kohlmann, der wie sein Bruder für den SV Stauf startet, sicher nicht auf eine Verletzung im WM-Quartett hoffen, damit er nachrücken kann. Wobei dass schnell gehen kann: Welt- und Europameister Markus Schätzl, der auch in diesem Jahr den Deutschland-Cup dominiert, "rasierte" sich in Innsbruck beim Zurückschieben des Eisstocks den Knöchel. "Das ist aber nur eine Prellung", gibt Thomas Kohlmann Entwarnung. "Bis zu WM wird das schon wieder."

Auf Schätzl können Kohlmann, Peter Rottmoser (SV Schechen) und Daniel Ulreich (SSV Wildpoldsried) am 28. Februar auch nicht verzichten. Dann tritt das Quartett des DESV im österreichischen Winklarn zum Teamwettbewerb an. Und dann liefert es sich wieder das "ewige Duell" mit Österreich. Im vergangenen Jahr, bei der Europameisterschaft, hatten die Deutschen nach langer Zeit mal wieder die Nase vorn.

War die WM einst ein alpenländischer Vergleichskampf mit ein paar Kanadiern und Skandinaviern, so sind in diesem Jahr schon 24 Nationen am Start. Selbst aus tropischen Ländern haben sich Eisstock-Weitschützen angesagt: aus Brasilien, Indien, Namibia und Iran. In die Phalanx der Deutschen und Österreicher könnte aber allenfalls noch der reaktivierte Südtiroler Philipp Eichner einbrechen, schätzt Thomas Kohlmann.

Sein Ziel ist – neben WM-Gold mit der Mannschaft – auch noch ein Platz unter den besten sechs beim Einzelwettbewerb. Nur die besten zwölf Weitschützen der Vorrunde erreichen das Finale am 2. März.

Weil die Halle in Inzell besetzt war, musste der Eisstockverband für seine WM-Quali nach Innsburck ausweichen. Dort konnte man sogar auf Kunsteis schießen. "Das muss man aber richtig lesen können", sagt Kohlmann. "Kunsteis kann sich von einen Moment auf den anderen verändern. Wie Wasser beim Segeln."

Beim Einschießen am vergangenen Freitag sei es noch nicht so gut gelaufen; im Wettkampf am Samstag dafür umso besser. In jedem Durchgang gab es acht bis 25 Punkte zu hamstern. Der Fliesenleger aus Pölling war fast immer ganz vorne dabei: "Ich hab’ klar Schiff gemacht."

Die Olympischen Spielen in Südkorea muss Thomas Kohlmann aus der Ferne verfolgen. Noch: Der Eisstockverband bemüht sich darum, dass sein Sport bei Olympia 2022 in Peking ins Programm aufgenommen wird.

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