Komödie zum Advent

BERCHING - Es ist ein sehr unterhaltsames Theaterstück für Jung und Alt, das in der Kulturfabrik in Berching Premiere feierte. Nicht nur das Können der Darsteller beeindruckte das Publikum bei der Premiere, sondern auch das „Drumherum“: die sehr kreativ und detailversessen gestalteten Bühnenbilder von Hubert Staudt und seinen Helfern, die Kostüme, maßgeschneidert von Isabella Blamberger, Rosmarie Haas und Liesl Staudt oder auch das adventlich dekorierte Stehcafé.

Sie streiten sich und zanken, regen sich über alles und alle auf: die fünf „himmlischen“ Kinder des Weihnachtsmanns, gemimt vom Berchinger Urgestein Franz „Wambi“ König. Die Teenager sind alle in der Pubertät und wollen alles andere lieber, als künftig den Weihnachtsmann darstellen, der die „irdischen“ Kinder am Nikolaustag oder eben an Weihnachten bescheren soll.

Bei den fünf „irdischen“ Kindern ist es ebenso. Auch sie gehen Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg. Und beruflich haben sie alle ganz andere Vorstellungen als ihre Erzieher. Da will einer sogar Rennfahrer werden und schläft nachts im Bett mit Helm und Lenkrad.

„Kleiner Häuptling Weihnachtsmann“ heißt das lustige Weihnachtsspiel von Angelika Böckelmann. Für die Regie ist wie immer in der Kulturfabrik die Neumarkterin Berni Haas-Sörgel zusammen mit ihren Assistentinnen Beate Christ und Helga Hoerkens zuständig. Die Hauptrollen spielen Isabella Blamberger als couragierte Weihnachtsfrau und Franz „Wambi“ König als Weihnachtsmann, der mit dem Wachtmeister (Julian Sörgel) seine liebe Not hat.

Denn der Weihnachtsmann besitzt keinen gültigen Pass und kommt vom Himmel, wo es keine Straßennamen und Hausnummern gibt. Der strenge Wachtmeister glaubt, ihn hinter Gitter bringen zu müssen, weil er einen Dieb vermutet. Alle Unschuldsbeteuerungen des Weihnachtsmannes, dass er nichts stehlen, sondern etwas bringen wolle, helfen nichts.

Alle Zügel in der Hand

Auch nicht der Hinweis, dass seine Frau (Isabella Blamberger) alle Zügel in der Hand habe und sogar Karate beherrsche. Er bleibt als vermeintlicher Einbrecher eingesperrt. Eine Katastrophe! Denn wer soll jetzt die Geschenke zu den Kindern auf der Erde bringen?

Jetzt müssen die fünf Kinder des Weihnachtsmanns, Babs (Janina Christ), Ruth (Pauline Götz), Kim (Selina Jungbauer), Grit (Svenia Blamberger) und Maximilian (Benny Frank) die Arbeit machen — selbst die Mädchen, obwohl sie in der Pubertät sind und die „hässlichen Weihnachtsmann-Klamotten“ nicht anziehen wollen. Auch Maximilian sträubt sich, der lieber Indianer spielen würde, statt in Vaters Fußstapfen zu treten.

Die Menschen-Kinder Jasmin (Lena Wöli), Rose (Pia Seitz und Sophie Stockner), Enzian (Stephan Zander), Oleander (Julian Blamberger) und Hyazinthus (Julian Rebler), die seelenruhig in ihren Betten schlummern, wachen prompt auf, als Maximilian mit seinen Schwestern lautstark streitend die Geschenke verteilt. Nach dem ersten Schrecken beschließen sie, gemeinsam den Weihnachtsmann, zu befreien. Und das gelingt den „tapferen Fünf“ samt Mutter auf originelle Weise. Muss ja sein. Denn sonst käme der Weihnachtsmann heuer nicht mehr zu den Kindern in Berching und auch nicht nach Neumarkt. Die weiteren acht Aufführungen finden an den Samstagen (18 Uhr) und Sonntagen (17 Uhr) ab Samstag, 28. November, bis Sonntag, 20. Dezember, statt.

Karten bei Hörakustik Ölscher, Pettenkoferplatz 15, Berching, * (0 84 62) 94 24 32, sowie an der Abendkasse.