Konzept für Sengenthaler Ortsmitte steht

9.6.2017, 13:54 Uhr
Konzept für Sengenthaler Ortsmitte steht

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Bereits vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat in seiner Klausurtagung beschlossen, die Ortsmitte Sengenthals zu entwickeln. Neben einem neuen Gemeindesaal und einer Mensa für Schule und Kindergarten sollen eine Tagespflege für Senioren, eine Physiopraxis und mehrere Wohnungen entstehen. Auch die Gemeindebücherei soll einen neuen Platz finden. Zu den ursprünglichen Ideen kam vor kurzem die Erweiterung des Kindergartens hinzu. Um mehr Platz für die Schule zu gewinnen, sollen außerdem Sitzungssaal und Bürgermeisterbüro aus dem alten Schulhaus in ein neues Gebäude umziehen.

Nach einer Ortsbegehung entwarf das Planungsbüro Beer-Bembé-Dellinger zwei Varianten. Daniel Sautter stellte die aktuellen Entwürfe vor. Die Stärken-Schwächen-Analyse hob die Winnberger Straße als wichtige Achse für den Ort ebenso hervor wie den großen Grünbezug überall im Ort. Die Kirche dominiert die Ortsmitte durch ihre schiere Größe, während die Pfarrbücherei schlecht erkennbar und erreichbar ist. Im Norden der Ortsmitte versperrt das Feuerwehrhaus den Zugang zum Bereich hinter Schule und Kindergarten, während im Süden Leerstand herrscht.

Beide Entwürfe sehen deshalb vor, dass die Feuerwehr an einen alternativen Standort außerhalb des Orts an der Bundesstraße umzieht. Ansonsten müssten alle öffentlichen Funktionen in die zweite Reihe zurücktreten. In der ersten Variante soll der Kindergarten aufgestockt werden. Ein größeres Gebäude nördlich der Kirche vereint alle gemeindlichen Funktionen und die Mensa, während die Tagespflegeeinrichtung eine Baulücke gegenüber der Winnberger Straße schließt. Im Süden der Ortsmitte sollen die Bücherei, die Physiopraxis und Wohnungen entstehen. Ein neuer Jugendtreff ist hier beim Hackschnitzelheizwerk nahe des Schulsportplatzes geplant.

Deutlich aufgelockerter präsentierte sich die zweite Variante, die sich in der Diskussion als Favorit herauskristallisierte. Hier soll die Kindergarten-Erweiterung als eigenständiges Gebäude zwischen Kita und Schulsportplatz platziert werden, so dass ein gemeinsam nutzbarer Innenhof entsteht. Für Gemeindesaal, Sitzungssaal, Bürgermeisterzimmer, Stadtarchiv, Mensa und Jugendzimmer schlagen die Planer einen kleinteiligeren Baukörper mit unterschiedlichen Gebäudehöhen nördlich der Kirche vor. Die Bücherei soll auf dem Kirchenvorplatz errichtet werden, für mehr Interaktion mit der Tagespflegeeinrichtung gegenüber. Physiopraxis und Wohnungen bleiben im Süden in einem kompakteren Gebäude.

Keine Kita-Aufstockung

Eine Aufstockung des Kindergartens lehnte der Gemeinderat nicht nur wegen des hohen Aufwands ab: Nach Ansicht des Landratsamtes ist schon die bestehende Kita unter administrativen Gesichtspunkten zu groß. Angesichts des Raumbedarfs von rund 600 Quadratmetern für einen Kindergarten mit zwei Gruppen und der entsprechenden Gebäudegröße verneinten die Planer einen direkten Anschluss an die Turnhalle ebenso wie ein Verschieben des Baus zur Kirche hin. Rudolf Meier forderte ein Multifunktionsgebäude mit flexibel anpassbaren Nutzungsmöglichkeiten als zukunftssicherste Variante.

Mit neun zu zwei Stimmen beschloss der Gemeinderat, die zweite Variante weiter zu verfolgen, mit acht zu drei den Neubau des Kindergartens als separates Gebäude, wobei der genaue Standort eine Sache der Detailplanung wird. Für die Bürgerbeteiligung ist für die zweite Septemberhälfte eine Informationsveranstaltung vorgesehen, die das Konzept vorstellt und in der die Sengenthaler eigene Vorschläge und Ideen erarbeiten können.

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