Kraftsportküken stemmt mehr als doppeltes Körpergewicht

2.6.2014, 11:11 Uhr
Kraftsportküken stemmt mehr als doppeltes Körpergewicht

© Fügl

In die Kategorie „zufrieden“ fällt, dass die Kraftsportler bei zwölf gesetzten Kraftdreikampf-Mannschaften eine Platzierung unter den ersten sechs Top-Teams erreichten. Dazu kam noch die Teilnahme am Bundesliga-Mannschaftsfinale, bei der man auf Platz fünf landete.

Der erhoffte 4. Platz wurde zwar knapp verpasst, dafür aber konnte das SCO-Team zusätzlich mit einem bayerischen- und deutschen Rekord im Gepäck die Heimreise antreten. Mit diesen Erfolgen im Gepäck blicken die Kraftsportler optimistisch der neuen Runde entgegen.

Unerwartet eingesprungen

Beim Bundesliga-Mannschaftsfinale in der Ostseestadt musste unerwartet der mitgereiste Christoph Seefeld eine Lücke schließen, nachdem Gastheber Tobias Zinserling beim Wettbewerb „Kniebeuge“ verletzt ausschied.

Auch Seefeld musste auf eine sehr lange und harte Saison zurückblicken. Nach vielen Einsätzen sowohl in der Bayern- wie auch Bundesliga – zuletzt beim Sieg der Bayernmeisterschaft im Kraftdreikampf – steigerte er sich noch einmal sowohl im Kreuzheben, im Kniebeugen und in der Totalleistung.

Drei perfekte Versuche absolvierte er mit 280 und 295 Kilogramm und zuletzt noch mit dem neuen Bayerischen Rekord von 305 Kilogramm. Auch im Bankdrücken war auf Christoph Seefeld Verlass, konnte seine Bestlast von 190 im zweiten Versuch bestätigen, einzig an den geforderten vier Zentnern im dritten Durchgang scheiterte er denkbar knapp.

Im Kreuzheben dann zeigte er nochmals seine große Klasse und drehte nochmals auf: 250, 260 und zuletzt 267,5 Kilogramm – eine neue persönliche Bestleistung. Mit 762,5 Kilogramm im Total und 448 Relativpunkten holte sich der SCO-Athlet neue Bestwerte.

Ausgerechnet der immer sehr starke Marc Bielau hatte diesmal nicht seinen besten Tag, vor allem im Kniebeugen, die ihm im Normalfall stets gelingen und nie Schwierigkeiten bereiteten. Nur eben diesmal nicht und bekam zweimal die Last in die Wertung.

Beim Bankdrücken dann aber der erhoffte Durchbruch und der ersehnte Saisonbestwert: Mit exakt 155 Kilogramm stieg Bielau in den Wettkampf ein. Ein zu lange anhaltendes Kampfrichtersignal war dann mit entscheidend, dass die Steigerung auf 162,5 Kilogramm misslang.

Verärgert und motiviert

Sicher verärgert – wohl aber auch mit besonderer Motivation – gelangen in der dritten Runde dann problemlos 165 Kilogramm, die auch zur Wertung kamen. Im abschließenden Kreuzheben aber waren Bielaus Kräfte erschöpft, es gelangen nur noch 240 und 255 Kilogramm aus dem zweiten Versuch. Die Endergebnisse mit 670 im Total und 484 Relativpunkten waren trotzdem zufriedenstellend und mannschaftsdienlich.

Das große Ass, die stärkste Athletin im SCO-Team, war einmal mehr wieder Anja Schreiner. Sie konnte sich trotz widriger Umstände satte 485 Relativpunkte für Power Fit erkämpfen.

In der Kniebeuge gelangen ihr nach gültigen 130 und 140 Kilogramm auch volle drei Zentner. Aber: Wegen angeblich fehlender Tiefe wurde dies vom Kampfgericht mit 2:1 ungültig bewertet.

Ganz anders auf der Bank: Nach soliden 95 Kilogramm gelangen zwar die aufgelegten 102,5 Kilogramm noch nicht. In der dritten Runde setzte Anja Schreiner dann aber alles auf die Karte, um für ihre Mannschaft möglichst viele Punkte zu bekommen. Ganze 105 Kilo verlangte das nicht einmal 49 Kilo schwere Leichtgewicht aufzulegen.

Mit lautstarker Unterstützung des Publikums und der Betreuer drückte der „SCO-Spatz“ die Last nach oben und bekam das Ergebnis auch gültig bewertet. Damit steigerte Anja Schreiner ihre eigenen deutschen Rekord in der Junioren- und Frauenklasse erneut. Der Nachteil:

Die Kräfte schwanden

Im Kreuzheben aber schwanden dann doch die Kräfte. Nach guten 115 kg und 125 Kilo fehlten bei den angesetzten 137,5 Kilo, die für die magischen 500 Relativpunkte voll gereicht hätten, nur ein Hauch für die Endposition.

Die Abschlussbewertung mit Tabelle sah nach Wettbewerbsschluss so aus: 1. SV Motor Barth, 1639,28 Punkte; 2. KSV Renchtal 1532,83; 3. Kampfgemeinschaft Bergen/Gostorf 1512,24; 4. KSV Mainz 08 1441,12; 5. SC Oberölsbach 1418,42; 6. Sanssouci GYM Potsdam 1267,36 Punkte.

Fazit: Mit 1418,42 Relativpunkten blieb Power Fit SCO nur 0,46 Relativpunkte unter ihrem erzielten Mannschaftsrekord und zugleich Bayerischen Rekord.

Pech für das sympathische Team,das sich wegen einiger Fehlentscheidungen des Kampfgerichts mit dem fünften Platz zufrieden geben musste; und bei optimalen Bedingungen vielleicht doch eine bessere Platzierung erreicht hätte.

Trotzdem freuen sich die Kraftsportler wieder auf die neue Saison, die im Januar 2015 beginnt. Erneut treten zwölf Mannschaften in drei Vorrunden an.

Die ersten sechs Teams bestreiten dann wiederum das Bundesliga-Finale. Und da wollen die Sportler von SCO-Power Fit zumindest wieder ein Wörtchen mitreden.

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