Kreis steckt viel Geld in Mühlhausener Umgehung

MÜHLHAUSEN - "Der Landkreis Neumarkt übernimmt einen beachtlichen Anteil an der Ortsumgehung Mühlhausen." Das stellte Landrat Willibald Gailler bei einem Lokaltermin des Wirtschaftsausschuss in Mühlhausen fest.

"Es geht zügig voran", hieß es. Nach Auskunft des Landkreischefs kosten die drei Bauabschnitte für den Anschluss der NM 19 an die B 299 neu in Mühlhausen Süd rund 5,2 Millionen Euro. Der Landkreis erhält eine staatliche Förderung von 3,5 Millionen Euro bei einem Fördersatz von 70 Prozent. "Die Kreisstraße NM 19 dient als eine wichtige Verbindung des südwestlich liegenden Landkreises mit dem überörtlichen Straßennetz." Hierzu zähle auch die direkte Anbindung des Schwerverkehres an die Güterlände des RMD-Kanal bei Mühlhausen sowie zu größeren Wirtschaftsunternehmen in der Region.

Franz Schuster, Mitarbeiter in der Tiefbauverwaltung des Landratsamts, erläuterte die Details: Um eine direkte Verbindung zur neuen Ortsumgehung herstellen zu können, wird in drei Bauabschnitten die Kreisstraße NM 19 von der bestehenden B 299 alt an die neue Ortsumgehung Mühlhausen neu gebaut. Somit werde die Leichtigkeit des Verkehrs gewährleistet und entlaste zusätzlich die Kernortschaft Mühlhausen.

Im ersten Abschnitt wird von der Industriestraße in Mühlhausen bis an die neue B 299 die NM 19 verlängert, für Gesamtkosten von 3,962 Millionen Euro. Hierzu sei es erforderlich, die Sulzaue zu durchqueren. Die nicht tragfähigen Bodenschichten mussten bis zu einer Tiefe von zwei Meter gegen tragfähiges Steinmaterial ausgetauscht werden. Zum Überqueren der Sulz und des LDM-Kanals wird ein Zweifeldbrückenbauwerk mit einer Gesamtlänge von 75 Meter und einer Breite von elf Meter zwischen den Geländern neu gebaut. Zum Errichten des Bauwerkes sei es notwendig, sagt Franz Schuster, den LDM-Kanal in diesem Teilstück während der Bauzeit vorübergehend trocken zu legen.

Entlang des Baufeldes wurde es nötig, bestehende Glasfaserkabel zu verlegen und eine Gashochdruckleitung besonders zu schützen. Bestandteil der Baumaßnahme sei es, so der Fachmann, die Sulz unter das neue Bauwerk zu verlegen und eine Vorlandabgrabung vor dem Bauwerk auszuheben. Notwendig war ein Abtrag von zirka 2000 Kubikmeter. Zusätzlich wurden drei Stahlbetonrohre mit einem Durchmesser von rund einem Meter im Straßendamm zur Brücke mit eingebaut. Diese Maßnahmen sollen einen schnellen Abfluss bei Hochwasser ermöglichen und einen Rückstau der Sulz verhindern. Dieser Bauabschnitt wird voraussichtlich im Juli fertiggestellt sein.

Im zweiten Abschnitt — Fertigstellung im September 2018 — baut das Bauamt Regensburg zusammen mit der neuen Umgehung die Ein- und Ausfädelspuren der Kreisstraße in die neue Bundesstraße 299 für geschätzte Kosten in Höhe von 612 000 Euro. Hierfür wird ein Brückenbauwerk mit einer Länge von 35,50 Meter über die B 299 mit errichtet. Dieses Teilstück finanziert der Landkreis mit 22,58 Prozent der anfallenden Gesamtkosten mit. Im dritten Abschnitt, Baubeginn voraussichtlich 2019 und Fertigstellung ebenfalls 2019, wird bei erfolgter Umlegung des Verkehres auf die neue Trasse der Bundesstraße 299 neu der derzeitige Kreuzungsbereich B299 alt/NM19/Industriestraße in Mühlhausen zu einem Kreisverkehrsplatz für geschätzte Kosten in Höhe von 630 000 Euro umgebaut.

Hierzu werden die bestehenden Geh- und Radwege neu um den Kreisverkehr in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mühlhausen gebaut, um das sichere Queren der Straße zu ermöglichen.