Künstler zeigten in Klapfenberg ihre Ateliers

24.9.2018, 12:40 Uhr
Brunhilde Übler aus Burgthann, veranschaulichte wie durch das Aufeinandertreffen von Glas und Feuer kraftvolle Einzelstücke entstehen.

© Werner Sturm Brunhilde Übler aus Burgthann, veranschaulichte wie durch das Aufeinandertreffen von Glas und Feuer kraftvolle Einzelstücke entstehen.

Zum neunten Mal öffnen Künstler aus Neumarkt und dem Landkreis an zwei Wochenenden im September die Türen ihrer Ateliers, um ihr Schaffen live zu präsentieren. Im Kunsthof in Klapfenberg mit Haupthaus, verwinkelten Nebengebäuden der ehemaligen Hofstelle mit Kurs- und Galerieräumen sowie im Innenhof zwischen alten Obstbäumen, konnten sich die Besucher einen Einblick in die Arbeit kreativer Menschen verschaffen und sehen, wo und wie Kunst entsteht.

Künstler zeigten in Klapfenberg ihre Ateliers

© Foto: Werner Sturm

Zehn Künstlerinnen und Künstler präsentierten ihre Werke aus den Bereichen Bildhauerei, Malerei, Objektkunst, Grafik, Textilkunst, sowie Arbeiten aus Papier und Schmuck aus Glas. Die Bildhauerin Hanna Rothenbücher etwa, die zusammen mit Regine Scholtyssek den Kunsthof gegründet hat, zeigte Objekte aus Stein, Holz und Bronze.

Ein Anliegen der Künstlerin ist es, Kunst zum Anfassen zu schaffen. Sie möchte nicht nur Augen-Kontakt zwischen Betrachtern und Objekt herstellen, sondern auch Körper-Kontakt. Kunst soll begriffen und erlebbar sein. Für einen Teil ihrer Skulpturen hatte sie sich die Banane als Kunstobjekt ausgesucht. Scholtyssek bevorzugt ebenfalls Stein und Holz als Arbeitsmaterialien. Ihre Werke überzeugen mit klaren und abstrakten Formen sowie mit individuellem Charakter.

Selbst geschöpftes Papier

Ein Anziehungspunkt waren ferner die ausdrucksstarken Exponate von Claudia Borchert und Brigitte Demmel, die der Ateliergemeinschaft am Kunsthof angehören: Experimentelle Malerei, großformatige und farbige Bilder, Keramik, Objektkunst, Graphik und vieles mehr.

Luise Lukas aus Berngau nahm die Besucher mit auf eine Reise in die Welt des selbst geschöpften Papiers und der Malerei. Cristine Scheuerer-Grötsch aus Beratzhausen präsentierte feine Textilarbeiten, und der in Siebenbürgern geborene und aufgewachsene Johann Tischinger aus Erasbach Skulpturen und Bilder.

Kraftvolle Einzelstücke

Erstmals im Kunsthof dabei war Brunhilde Übler aus Burgthann, viele kennen sie auch als Chansonette Mea von Fauch. Schmuck, der gut tut, war ihr Motto für individuell angefertigte Schmuckstücke aus Glas und weitere Glasobjekte. Die Künstlerin veranschaulichte, wie durch das Aufeinandertreffen von Glas und Feuer kraftvolle Einzelstücke entstehen, die ihren Worten nach nicht nur als Schmuck, sondern auch als Energiespender dienen können.

Mit Nora Matocza gastierte eine renommierte freischaffende Künstlerin aus dem Landkreis Sulzbach-Rosenberg in Klapfenberg, sie kam mit wunderschönen Radierungen. Matocza kam 1949 in Monheim zur Welt und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg Malerei und Bildhauerei und im Anschluss daran Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Erlangen. Ihre Radierungen wurden mit Weichgrundätzung, auch Vernis Mou genannt, geschaffen.

Bestaunt wurden ebenso die Werke von Itai Nyama aus Harare in Zimbabwe, der durch seine Münchner Galeristin, Kristin Diehl, vertreten wurde. Der 1975 in einer ländlichen Gegend im Mhondoro-Distrikt in Zimbabwe geborene Bildhauer hat schon in vielen europäischen Ländern ausgestellt sowie in den USA und Kanada. Seinen unverwechselbaren Stil bezeichnet er als "Open mind" . Acht Skulpturen hatte er in Klapfenberg ausgestellt. Die Ausstellung im Kunsthof Klapfenberg hat mit Nachdruck gezeigt, warum die Aktion Offenes Atelier so beliebt ist bei Kunstschaffenden und Kunstbetrachtern. Für das leibliche Wohl sorgte die Feuerwehr Klapfenberg mit Kaffee, Kuchen, Herzhaftem.

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