Kunstrasen: Ochenbruck macht's Neumarkt vor

9.11.2016, 11:52 Uhr
Immergrün: Der Kunstrasen des TSV Ochenbruck.

Immergrün: Der Kunstrasen des TSV Ochenbruck.

Es war ein rauschendes Fest. An drei Tagen feierte der TSV Ochenbruck die Einweihung seines Kunstrasenplatzes – das Projekt „EverGreen 2010“ war endlich Wirklichkeit geworden.

Den Auftakt machte ein Freundschaftsspiel zwischen dem SV Seligenporten und dem Gastgeber. Fifa-Schiedsrichterin Angelika Söder leitete die Partie, am Abend heizte DJ Sepp den Fußballern ein. Kleinfeld-Turniere, Partys und Auftritte von Rock-Bands folgten an den Tagen darauf.

Alle Jahre wieder

Von einer Feier wie dieser ist Neumarkt anscheinend noch weit entfernt. Seit vielen Jahren träumen die hier ansässigen Fußballvereine von einem Kunstrasenplatz, fast im Jahreszyklus kommt das Thema wieder auf den Tisch. Mal scheitern die Pläne an den Kosten, mal an der Uneinigkeit der Stadtvereine.

Oder dem Stadtrat: Der  CSU-Antrag,  gleich zwei Kunstrasenfelder beantragt, eines beim ASV, eines bei der DJK, wurde mit mit 20:16 Stimmen  in den Arbeitskreis Sport verwiesen. Der aber darf keine Entscheidungen fällen und hat lediglich vorbereitende Funktion. Und selbst dortflog er von der Tagesordnung.

Im Schwarzenbrucker „Moor“, der Heimat des TSV Ochenbruck,hat sich die Euphorie hat sich inzwischen gelegt und ist der puren Zufriedenheit gewichen: „Der Bau des Kunstrasenplatzes hat sich definitiv gelohnt“, sagt Meier, einer von drei Fußball-Abteilungsleitern des TSV. Was die ehemalige Abteilungsleitung durchgeboxt hat, davon profitieren nun die „Ochis“ sowie die JFG Reichswald.

Und: „Am Wochenende vermieten wir den Platz an auswärtige Mannschaften wie zum Beispiel den SV Seligenporten“, erklärt Meier. Mangels teurer Räummaschine gilt lediglich bei Schnee: Bespielen verboten.

Ansonsten sei der Pflegeaufwand laut Meier sehr gering: Alle zwei Jahre streut eine Firma neues Granulat aus, die Rechnung liegt dann im TSV-Briefkasten.

Für die Anschaffung des Platzes mussten die Ochenbrucker 460000 Euro berappen. Der Unterbau und die Drainage, die bei einem Umbau des Rasenplatzes eingebaut wurden, blieben erhalten. Das Stadtbauamt Neumarkt setzt für die Sportflächen Baukosten in Höhe von 650000 Euro je Spielfeld an.

Das Theater um die Kunstrasenplätze hat freilich bis nach Ochenbruck Wellen geschlagen. Sebastian Meier will die Neumarkter dafür aber keinesfalls belächeln. „Wir sind dankbar, dass es bei uns geklappt hat“, sagt er. „Und, wenn man mal ehrlich ist, lockt man mit dem Kunstrasen auch keinen Spieler hinterm Ofen vor.“

Denn rein sportlich betrachtet hat das Plastikgrün den TSV Ochenbruck nicht unbedingt voran gebracht. Nach vielen Jahren in der Kreisliga ging es vergangene Saison eine Etage tiefer, zahlreiche Abgänge inklusive.

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