Kurse sollen Jugendliche vor Drogenkarriere bewahren

27.3.2018, 15:00 Uhr
Kurse sollen Jugendliche vor Drogenkarriere bewahren

© Foto: Christian Biersack

Die Abkürzung steht für "Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten" und ist bei der Suchtberatung der Diakonie, Seelstraße 11a, Telefon: (0 91 81) 44 09 06, angesiedelt. Mit Diplom-Sozialpädagogin Carolin Botzenhart (Diakonie) und Pädagogin Kerstin Münch (Caritas) ist es ein ökumenisches Projekt. Beide unterliegen der Schweigepflicht.

Aufgebaut wurde die Beratungsstelle von Franziska Davis, die sich mittlerweile in Mutterschaftsurlaub befindet. Sie knüpfte das Netzwerk, zu dem auch das Jugendgericht gehört. Allein in der letzten Woche machte Marcel Dumke zwei Burschen das Angebot, das Verfahren gegen sie gegen eine Geldauflage und den Besuch des FreD-Kurses einzustellen. Sie sind gut beraten, sich dort helfen zu lassen, denn sollten sie schwänzen, wird das Verfahren wieder aufgerollt und das Urteil taucht dann im Bundeszentralregister auf.

Insgesamt schon 14 Teilnehmern geholfen

Dem Netzwerk gehören neben der Justiz und der Jugendgerichtshilfe die Polizei an, die Jugendämter, die Streetworker in Neumarkt, Postbauer-Heng und Berching, die Jugendhilfestation der Rummelsberger Diakonie in Neumarkt, das Pädagogische Zentrum St. Josef in Parsberg und das Gesundheitsamt Neumarkt.

Drei Kurse mit insgesamt 14 Teinehmern wurden bisher abgehalten. Die ersten Drogenerfahrungen wurden meist mit Cannabis gemacht. Allerdings ist der Kurs auch offen für junge Leute, die Probleme mit Alkohol und Amphetaminen haben. Die Wege in die Sucht ähneln sich.

"Wir kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger daher", versprechen die Kursleiterinnen. "Wir erwarten nicht Abstinenz nach acht Stunden Gespräch, sondern, dass die jungen Leute darüber nachdenken, warum sie zum Joint, zur Flasche greifen, ob sie darauf verzichten können oder glauben, es im Griff zu haben. Gemeinsam wird ein "Beipackzettel" erarbeitet, der auch Antworten darauf gibt, welche Alarmzeichen verraten, wann aus Spaß Abhängigkeit zu werden droht.

"Im Idealfall hören wir nichts mehr von unseren Kunden"

Eine Bilanz trauen sich die Beraterinnen nach so kurzer Zeit noch nicht zu ziehen. "Wir haben ein gutes Gefühl", sagen sie, "und Erfolg haben wir dann, wenn wir von unserer Kundschaft nichts mehr hören."

Bisher liefen in Neumarkt drei Kurse an je zwei Tagen zu je vier Stunden. Der nächste Kurs im Juni wird an einem Tag im Block im G 6 abgehalten, aufgelockert durch ein gemeinsames Mittagessen und sportliche Aktivitäten am Kletterturm. Mehr Infos gibt es bei der Diakonie Neumarkt.

Keine Kommentare