Lach-Stürme für Günter Grünwald

26.1.2015, 10:53 Uhr
Lach-Stürme für Günter Grünwald

© Foto: Werner Sturm

Unter den Besuchern in der Deininger Turnhalle befanden sich viele eingefleischte Fans des aus Funk und Fernsehen bekannten Kabarettisten Günter Grünwald. Aber - man mag es angesichts des immer wieder spontan aufbrandenden Beifalls und Jubels kaum glauben, auch solche, die ihn zum ersten Mal live erlebten.

Sie alle wurden für das Schlangestehen vor den Kassen belohnt. Grünwald lieferte zwei Stunden lang Kabarett: humorvoll, ironisch und teilweise bitterböse, in seiner Wortwahl bisweilen recht deftig, aber nie die Grenze des guten Geschmacks überschreitend, ausgiebig von Schimpfwörtern Gebrauch machend und das alles im Dialekt. Da blieb kein Auge trocken.

Lässig in Jeans und Hemd, ohne jegliche Requisiten legte Grünwald los und mokierte sich zunächst über das sogenannte Outsourcing: „Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es kaum noch Menschen gibt, die etwas selber machen, dass alles outgesourct wird?“ Kräftige Litauer würden die neuen Möbel über den Gartenzaun schmeißen, Ehefrauen würden nicht mehr von ihren Männern, sondern vom Postboten beglückt.

Er selbst habe für wenig Geld einen Tschechen beauftragt, ein Kabarettprogramm mit schrägen Nummern zu schreiben. Doch leider habe der dies auf Tschechisch geschrieben. „Als ich es dann habe übersetzen lassen, stellte sich heraus, dass er nur die Bibel abgeschrieben hatte“, so Grünwald und weiter: „Aber wenn dort keine schrägen Nummern drin sind, dann weiß ich auch nicht.“

So ging es Schlag auf Schlag weiter, der Kabarettist hangelte sich von einem Thema zum anderen. Gesellschaftskritik gab es, als er an Hand der Patienten „Biber“ und „Bernhardiner“ die Thematik Kassen- und Privatpatient aufs Korn nahm.

Im Plemplemland des TV

Mit den Worten „Wir leben in einem Plemplem-Land“, machte Grünwald einen Ausflug in verschiedene Fernsehsendungen, ereiferte sich über das „Busenwunder“ Daniela Katzenberger und stellte fest: „Deutschland ist am Verblöden.“

Den Rummel über süße Tierkinder in deutschen Zoos nahm der Spaßmacher mit der Geschichte über einen einbeinigen Tausendfüßler auf den Arm. Die Zuhörer kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Der Adel und insbesondere das englische Königshaus bekamen ihr Fett genauso weg wie der den Weltuntergang propagierende Maya-Kalender, der sich als Reifen-Meier-Kalender mit lauter „nackerten Madln“ entpuppt habe. „Der hängt in jeder Autowerkstatt. Kein Wunder, dass da jede Autoreparatur so lange dauert.“ Gestenreich schilderte Grünwald seine Erlebnisse bei Fahrten mit der Deutschen Bahn, berichtete von seiner Vorliebe für klassische Musik und so ließen ihn die Deininger nicht ohne Zugabe gehen.

Keine Kommentare