Lange Schlange zum Licht

7.5.2015, 09:55 Uhr
Lange Schlange zum Licht

© Hubert Bösl

 

Die zwei ausgedienten Leuchtmittel landeten im blauen Müllsack. einen davon spannte Ruth Dorner auf, die Fachfrau für Nachhaltigkeit des Neumarkter Stadtrats; OB Thomas Thumann händigte dann den ersten Birnen-Tauschern ihre LED-Lampen aus.

Die meisten der Glühbirnen zuhause hat Reinhard Kastner bereits umgerüstet, sagt er; das Tauschangebot in Neumarkt nutzt er gern, um noch weitere alte Energiefresser zu ersetzen. Auch Anja Pisching illuminiert ihr Zuhause schon vorwiegend mit stromsparenden Leuchtmitteln, aber für ihre Schwester stellt sie sich gern in die Schlange, um zu tauschen.

„Wir finden das super, da wird zuhause ausgemistet“, sagt eine Frau, die gemeinsam mit zwei Freundinnen in der Schlange ansteht, „und dann kommt was Ordentliches her.“

Die Tauschaktion hat Immobilienmakler Hans Werner Gloßner nach einer „Blitzidee“, wie er selber sagt, angestoßen und gemeinsam mit Hausbau Klebl gesponsert: als Anreiz, Energie zu sparen, und als Vorbote für den Neumarkter Klimaschutzpreis, der am 19. Mai verliehen wird.

Überwiegend ältere Glühbirnen und auch Energiesparlampen haben die Leute eingetauscht, sagt Jörg Westat von Lightcycling Retourlogistik, der sich um die fachgerechte Entsorgung kümmert. Er hat damit gerechnet, dass kaum jemand hier sich die allerersten LED-Leuchten seines Lebens holt. „Die Leute wachsen rein, es besteht noch ein gewisser Informationsbedarf“, so seine Beobachtung,

Hidir Altinok vom Amt für Nachhaltigkeitsförderung freut sich über die im Lauf der Zeit schrumpfende, dann wieder wachsende Schlange an Licht-Tauschern — auch wenn keiner vor dem Rathaus übernachtet hat. Er teilt mit vollen Händen aus. Für die, die dann keine LED–Birne von den 1000 gesponserten mehr ergattern, gibt es Bio-Birnen zum Reinbeißen oder eine Frisbee-Scheibe: die leuchtet zwar nicht im Dunkeln, aber beim Spielen im Sonnenschein.

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