Lange Wunschliste der Berngauer Bürger

21.12.2018, 09:35 Uhr
Lange Wunschliste der Berngauer Bürger

© Archivfoto: Anne Schöll

Gemeinderätin Maria Schmalzl legte ihr Amt nieder, da sie als neue Managerin für die Regionalentwicklung des Landkreises Amberg Sulzbach Berngau verlässt. Zum Abschied dankte sie ihren Ratskollegen für die spannende Zeit und wünschte dem Gremium, es möge die positive Entwicklung der Gemeinde vorantreiben wie bisher. Bürgermeister Wolfgang Wild bedauerte den Verlust und hoffte, dass Schmalzl den Kontakt in ihre alte Heimat nicht abreißen lässt.

Er lobte Schmalzls großes Engagement: Es sei bezeichnend, dass sie als Ministrantin schnell Oberministrantin gewesen sei, als Fußballspielerin schnell Spielführerin und als Mitglied der Feuerwehr schnell Jugendleiterin. Im Berngauer Gemeinderat war sie Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses, Jugendreferentin und außerdem Stellvertreterin Birgit Ochsenkühns im Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales. Als Listennachrücker der CSU-Bürgerliste folgte ihr Martin Bradl in den Gemeinderat. Er übernahm auch die Ausschussfunktionen seiner Vorgängerin.

In nichtöffentlicher Sitzung hatte der Gemeinderat den Auftrag für die Sanierung der Quellfassungen 1 und 2 mit einem Volumen von rund 428 000 Euro an die Firma Scharpf Wasserbau vergeben. Die Umsetzung erfolgt unter der Maßgabe, dass der dafür nötige Grunderwerb möglich ist und die Förderfähigkeit geprüft wird.

Straßenlampen fehlen

Überwiegend gut besucht waren die Bürgerversammlungen im November. In Röckersbühl wurde die unzureichende Straßenbeleuchtung an der Freystädter Straße beklagt. Ursache dafür ist, dass die Bebauung entlang der Straße über Jahre in Einzelvorhaben erfolgte, so fehlt eine durchgängige Erschließung. Mittelfristig ist eine Kompletterschließung mit Kostenbeteiligung der Anlieger angedacht. Dringenden Handlungsbedarf sehen Bürger und Gemeinde bei den vielen Baumängeln bei den Tiefbaumaßnahmen für den Breitbandausbau in Mittelricht.

In der Gemeinde gab es Überlegungen, das Wahllokal in Röckersbühl zugunsten eines zweiten Briefwahlbezirks aufzuheben. Da den Röckersbühlern der Erhalt wichtig ist und die Zahl von 380 Wahlberechtigten weit über der Grenze liegt, bis zu der der Erhalt verwaltungsrechtlich gerechtfertigt ist, bleibt das Wahllokal bestehen.

Die monierten Betriebszeiten der Trocknungsanlage rühren daher, dass der Strombezug für die Anlage ab 20 Uhr erheblich günstiger ist und es keine Einschränkung der Betriebszeiten gibt. Die Bauarbeiten am Möninger Weg werden erst im neuen Jahr abgeschlossen.

Ein weiteres Problem sind die Risse in der Mittelrichter Hauptstraße. Bei der Sanierung der St 2238 wünschen sich die Röckersbühler auf Höhe der Firma Feierle eine Linksabbiegerspur, zur Flurstraße hin außerdem eine Aufweitung für Linksabbieger.

In Berngau befürchteten die Bürger Parkprobleme rund um das alte Lukas-Anwesen, wenn hier Wohnungen, Bücherei und Mutter-Kind-Gruppe untergebracht sind. Diesen Befürchtungen trat Wild entgegen – es seien genug Parkplätze in der Nähe da, und viele der neuen Bewohner würden wohl auf ein Auto verzichten.

Auf Forderung des Straßenbauamtes war der alte Radweg in Berngau wegen seines schlechten Zustandes aufgefräst worden – allerdings gibt es hier an einigen Stellen schon wieder Setzungen. Wegen zu langer Vernachlässigung sind auch einige asphaltierte Flurwege in schlechtem Zustand. Da diese aktuell nicht im Kernwegeprogramm sind, lautet hier die Alternative ebenfalls auffräsen oder Warten auf eine neue Förderrunde.

In Allershof ist die Ortsstraße ebenfalls in schlechtem Zustand, hier ist eine Sanierung mit Förderung prinzipiell möglich. Die benötigten Tempo-30-Schilder für Allershof sind bereits bestellt. Bei der Umgehung ist momentan der Grunderwerb das Hauptproblem.

In Tyrolsberg soll auf Wunsch der Bürger geklärt werden, ob bei der Bushaltestelle an der Kreisstraße Tempo 30 eingerichtet werden kann. Im Arndtweg hat sich durch die lange Trockenheit die Straßendecke abgesenkt, hier besteht dringender Handlungsbedarf. Zur Jura-Leitung befürchten die Tyrolsberger, dass die neue Leitung näher an den Ort rückt. Bislang steht jedoch noch nicht fest, wo die neue Leitung innerhalb des vier Kilometer breiten Korridors entlang der alten Trasse laufen wird.

Anschluss an Neumarkt?

In der Kläranlage Tyrolsberg sind die Einwohnerwerte deutlich überschritten. Für den Weiterbetrieb ab 2021 wären deshalb größere Anpassungen nötig. Die Alternative zum Bau einer zusätzlichen Aufbereitung wäre der Anschluss an Neumarkt. Fachstellen und Verwaltung dort haben bereits die grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, allerdings fehlt noch ein offizieller Beschluss.

Keine großen Probleme entdeckte der Rechnungsprüfungsausschuss in der Jahresrechnung 2017. Entsprechend einstimmig fiel das Votum des Gemeinderats für die Feststellung der Rechnung und die Entlastung des Bürgermeisters aus. 2017 sank die Pro-Kopf-Verschuldung von 280 Euro im Vorjahr auf 238 Euro. Der Gesamthaushalt von 7,81 Millionen Euro – 4,22 Millionen im Verwaltungs- und 3,59 Millionen im Vermögenshaushalt – war vor allem durch Steuermehreinnahmen wesentlich höher als ursprünglich veranschlagt. Entsprechend üppiger fielen die Zuführung zum Vermögenshaushalt mit rund 937 000 Euro und der Überschuss mit 2,51 Millionen Euro aus.

Neben einigen kleinen Fehlern bei Skontoabzug und Belegen bemängelten die Prüfer den hohen Resturlaub bei den Bauhofmitarbeitern. Dieser ist der Arbeitslast geschuldet; es sei denkbar, das Personal aufzustocken, so Wild. Die Kreisumlage liegt heuer bei 849 490 Euro, die Einkommenssteuerbeteiligung mit 1,47 Millionen Euro auf neuem Höchststand. Leicht rückläufig sind die Gewerbesteuereinnahmen mit 830 073 Euro.

Kaum genutzt wird bislang der Rufbus – 2018 waren es in Tyrolsberg fünf Fahrgäste und in Röckersbühl zwei. Aktuell beteiligt sich Berngau mit knapp 1100 Euro im Jahr an den Rufbuskosten. Da die Förderung künftig geringer ausfällt, werden sich hier die Kosten für die Gemeinde erhöhen. Wesentlich besser genutzt ist der Stadtbus. Hier musste sich Berngau 2017 mit 27 177 Euro an den Kosten für den Linienbus und mit 1819 Euro am Volksfestbus beteiligen.

Grüngutcontainer brannte

"So geht’s nimmer weiter" kommentierte es Wolfgang Wild, dass der Grüngut-Container am Montagabend in Flammen stand, weil ein Bürger heiße Asche reingeschüttet hatte. Da es nicht der erste Brandeinsatz deswegen war, soll der Container nun abgezogen werden. Auch die Polizei ermittelt inzwischen.

Das alte Feuerwehr-Gerätehaus haben BRK und Fischerfreunde in 70 Stunden in Eigenregie saniert. Beim Ablesen der Wasserzähler setzt Berngau wie die beiden anderen VG-Gemeinden erstmals auf ein neues Verfahren, mit dem sich die Zählerstände online und per Smartphone direkt übermitteln lassen. Die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Röckersbühl-Mittelricht fiel mit 755 000 Euro deutlich günstiger aus als veranschlagt. Für die förderfähigen Kosten von 670 000 Euro erhielt die Gemeinde 380 000 Euro Zuschuss.

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