Lauterhofens Marktrat ist gegen Saustall im Bullenstall

10.12.2016, 10:45 Uhr

Der Landwirt beabsichtigt, in den vorhandenen Bullenstall mit Platz für 100 Bullen die 30 Mutterschweine mit 100 bis 125 Ferkeln aus dem bisherigen kleineren Schweinestall umzusiedeln, bis zu 200 Mastschweine hätten Platz. In einem weiteren Stall gibt es bereits 560 Mastschweine. Sämtliche Ställe liegen im Ortsbereich.

Das Thema wurde erstmalig im Dezember 2015 im Marktrat behandelt, das gemeindliche Einvernehmen wurde nicht erteilt mit der Begründung, eine Erhöhung der Anzahl gehaltener Schweine würde eine höhere Geruchsbelastung für die Anwohner mit sich bringen. Doch das Landratsamt Neumarkt hat die Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens als rechtswidrig eingestuft.

Die emissionsrechtliche Beurteilung sei nicht Sache der Gemeinde, das Dorf Ballertshofen liege in einem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gebiet und überdies liege ein emissionsrechtliches Gutachten vor mit dem Ergebnis, das bestehende ortsübliche Maß der Geruchsbelästigung werde durch das Vorhaben nicht erhöht. Im Gegenteil ergebe sich eine Verbesserung durch die Ertüchtigung der Anlage.

Auf die Belange der landwirtschaftlichen Betriebe sei hier vorrangig Rücksicht zu nehmen, hieß es weiter. Der Schweinestall sei zu genehmigen, da die Emissionen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Bei einer erneuten Verweigerung der Zustimmung erwägt das Landratsamt, das gemeindliche Einvernehmen zu ersetzen.

Das sei derselbe „Konflikt“ wie bisher, meinte dazu Marktrat Robert Kölbl. An der Situation habe sich nichts verbessert, das sei de facto der größte Konflikt innerhalb der Ortschaft.

Ortssprecher Hans Bayerl zweifelt an einer Verbesserung der Situation. Er befürchtet, die Bürger würden in Zukunft sogar noch mehr betroffen sein. Zweifel hegten die Markträte auch daran, dass der geräumte Schweinestall künftig leer bliebe.

Das Gutachten, vom Landwirt selbst in Auftrag gegeben „machen die so wie es ihnen passt“, monierte Bayerl. Der Ortssprecher glaubt auch nicht daran, dass es bei den dann insgesamt 800 bis 900 Schweinen bliebe.

Auch Marktrat Benno Eichinger und Marktrat Helmut Benzinger glauben, dass das Gutachten den Wünschen des Landwirtes entspricht. Auch Benzinger bezweifelte eine Verbesserung der Situation, denn technische Änderungen gebe es ja nicht.

Marktrat Erwin Spitz regte an, seitens der Marktgemeinde ein Gegengutachten in Auftrag zu geben. Bürgermeister Lang sicherte zu, mit der Rechtsaufsicht zu besprechen, in wie weit das möglich sei.

Das vorliegende Gutachten genüge nicht, bestätigte auch Marktrat Kölbl und wünschte ebenfalls ein eigenes Gutachten, um die einstimmige Entscheidung des Gremiums zu rechtfertigen. Das sei keine reine Privatsache, betonte Kölbl.

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