LBV attackiert die Stadtwerke Neumarkt

4.3.2015, 16:29 Uhr
LBV attackiert die Stadtwerke Neumarkt

© Foto: Fritz Etzold

Stadtwerke-Abteilungsleiter Peter Stemmer hatte in seinem Bericht vor dem Werksenat auf Gefährdungen des Trinkwasserschutzgebietes Miss hingewiesen und dabei auch die frisch geschaffenen Sanddünen erwähnt, die als Ausgleichsmaßnahme für die Windräder im Heiligenholz angelegt wurden. In einer Mitteilung der Vogelschützer heißt es, dass „der Vorwurf der Stadtwerke Neumarkt, dass ökologische Ausgleichsflächen, auf denen der Oberboden abgeschoben wurde, eine der Hauptursachen für die Gefährdung des Neumarkter Trinkwassers sein sollen, abwegig“ sei. Die abgeschobene Humusschicht auf den Sandböden sei nur verhältnismäßig dünn gewesen und kaum eine Filterwirkung gehabt, heißt es. Auf den offenen Sandflächen bildet sich in kurzer Zeit wieder eine Vegetationsdecke. Positiv auf den Grundwasserschutz wirkt sich hingegen aus, dass die Flächen nicht mehr gedüngt und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. In früheren Zeiten gab es in und um Neumarkt wesentlich größere offene Sandflächen, trotzdem haben sich in der Miss große, weitgehend unbelastete Trinkwasservorräte gebildet.

Verfüllte Gruben

Die „eigentlichen Ursachen für die Grundwassergefährdung“ schlummern laut LBV im Untergrund: So seien etwa aufgelassene Sandgruben wie an der Weichselsteiner Straße nicht nur mit Erdaushub, sondern auch mit allen möglichen Abfällen verfüllt worden. Auch heute noch würden an einzelnen Stellen nicht verwertbare Reste aus der Herstellung von Baumaterialien in die Gruben verfüllt, so die Vogelschützer.

Der LBV bedauert in seiner Mitteilung, dass man mit dem Natur- und Artenschutz das schwächste Glied ins Visier nehme, während die intensive landwirtschaftliche Nutzung um Lähr und Weichselstein mit der starken Ausbringung von Gülle und Pestiziden mit keinem Wort angesprochen werde. „Der Naturschutz darf nicht zum Sündenbock für frühere Versäumnisse im Grundwasserschutz erklärt werden“, heißt es .

 

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