Lichter schweben in der Luft wie ein Ufo

24.10.2010, 22:48 Uhr

Bei der Vortragsreihe „Architektur und Baukultur“ hat der Münchner Architekt Peter Haimerl seinen Werkbericht „Hausgeschichten“ im Museum für historische Maybach Fahrzeuge vorgestellt.

Eingeladen hatte der Pilsacher Architekt Johannes Berschneider. Der Münchner Architekt Peter Haimerl bildete den Auftakt der Herbstvortragsreihe. In seinem Werkbericht erzählte er dem Publikum die Entstehungsgeschichten von sieben seiner Werke. Er begann mit dem „Castle of Air“ in Cincinnati, USA, von ihm selbst inoffiziell „unsichtbarer Pavillon“ getauft. Diesen Namen gab er dem Werk, weil es sich durch seine verspiegelten Wände völlig unauffällig in die Natur einfüge und dadurch vielen Passanten gar nicht auffalle, für sie also quasi unsichtbar sei.

Der Architekt stellte auch sein erstes Werk mit dem Namen „Ein Atelier mit Auslandserfahrung“ vor. Es wurde in Ottobrunn erbaut und zog im Jahr 2009 auf einem Sattelschlepper nach Vodice in Kroatien um. Von dieser Auslandserfahrung leite sich der Name ab.

Vorgestellt wurde auch ein unter das Motto „Ornamente und Programmierung“ gestelltes Projekt in München. 2009 wurde die Salvator- Parkgarage erweitert. Eine programmiert entworfene Verkleidung, angelehnt an die Ornamentik eines Baumes, war die Lösung, um die Erweiterung zu verbergen.

Schwarzer Bitumenmantel

„Das schwarze Haus“ war ein Projekt, bei dem ein Haus aus den 30er Jahren umgebaut und energetisch aufgewertet wurde. Der Architekt überzog das Haus mit einem schwarzen Bitumenmantel und setzte nur Dachfenster auf. Bemerkenswert sei die abstrakte Ansicht bei Dunkelheit, bei der nur die Lichter in der Luft schwebend zu sehen seien wie bei einem Ufo.

Ein nicht realisiertes Projekt war „Lucy in the sky“, benannt nach dem bekannten Beatles-Song, ein für einen luxemburgischen Wettbewerb entworfenes Gebäude.

Für sein letztes vorgestelltes Werk erhielt Peter Haimerl unter anderem den BDA-Preis Bayern 2009 und den BDA-Regionalpreis Niederbayern-Oberpfalz 2009.

Er sanierte bei einem Wettbewerb ein altes Bauernhaus im Bayerischen Wald. Der Umbau wurde vom Bayrischen Fernsehen in der Serie „Traumhäuser“ dokumentiert.

Haimerl nannte dieses Projekt „Birg mich Cilli“. Trotz des sehr maroden Zustandes musste der Umbau des Gebäudes innerhalb eines Jahres durchgezogen werden. Hauptaugenmerk der Sanierung sei die raffinierte Kombination von modernem Sichtbeton in Form von eingesetzten „Raumkisten“ und dem Belassen des Charmes des alten Hauses gewesen, hieß es.

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