Ließ Elvis in Dietfurt die Hüllen fallen?

8.1.2015, 19:05 Uhr
Ließ Elvis in Dietfurt die Hüllen fallen?

© Foto: Museum

Der Elvis-Experte hat für sein Buch „Sergeant Presley in Grafenwöhr“ alle verfügbaren Quellen über die Militärdienstzeit des „King of Rock‘n‘Roll“ gesichtet. Als Reaktion auf den gestrigen Artikel hat er eine Mail an die Neumarkter Nachrichten geschrieben. Demnach war Elvis Presley einer von den 60 000 Soldaten, die 1960 an dem Manöver „Wintershield“ beteiligt waren. Dessen Gefechte fanden entlang dreier Linien statt.

Die „Maryland-Linie“ verlief von Neumarkt durch den Truppenübungsplatz Hohenfels in Richtung Burglengenfeld. „Elvis war sicherlich mit seinem Jeep hier unterwegs“, schreibt Heigl. Sergeant Presley musste als „Scout“ in einem Jeep vor der Truppe fahren, um das Terrain zu erkunden und die „feindlichen Stellungen“ ausfindig zu machen.

Wo Elvis während des Manövers steckte blieb für die 150 angereisten Journalisten, die angeblich in erster Linie wegen Elvis angereist kamen, jedoch Geheimsache, so Heigl.

Das Nato-Manöver sollte in erster Linie eine Waffenschau sein, an der neben dem damaligen Bundesverteidigungsministers Franz-Josef Strauß, die gesamte Generalität der Westmächte zugegen war, so Heigl. Deshalb schotteten die Militärs ihren berühmtesten Soldaten konsequent ab. Eine Lokalzeitung schreibt damals am 5. Februar 1960: „Die Reporter, die teilweise nur deswegen aus dem Ausland kamen, um die Heulboje als kämpfenden Soldaten zu sehen, machen lange Gesichter. Sie haben wenig Hoffnung, Presley noch vor die Linse zu bekommen, der nach einem Armeebefehl vor der Presse zu schützen ist“.

Dem Lokalreporter Sepp Müller-Anderl ist es trotzdem gelungen, einige Fotos von dem Superstar in Uniform zu machen. Er erwischte Elvis in und vor einem Dorfgasthaus.

Für die Behörden und die Militärs war das Manöver eine immense logistische Herausforderung, die 60 000 teilnehmenden Soldaten zu verpflegen. Nicht nur dies: Die GIs mussten sich auch waschen können in dieser Manöverwoche. Es gab daher sechs Feldduschanlagen: in Fronberg, Kallmünz, Pfaffenhofen, Etterzhausen, Oberndorf und Dietfurt.

Es ist also durchaus möglich, das Elvis nicht nur mit dem Jeep durch Dietfurt gebrettert ist, sondern dass „the Pelvis“ sich dort sogar im Adamskostüm präsentierte. Die Quellenlage ist allerdings unsicher. „Ein Foto von Elvis unter der Dusche konnte ich leider nicht ausfindig machen“, schreibt Heigl.

Peter Heigl: Sergeant Elvis Presley in Grafenwöhr, Amberg 2007.

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