Luis Dütsch ist bayerischer Meister im 14 und 1

26.6.2017, 16:00 Uhr
Luis Dütsch ist bayerischer Meister im 14 und 1

Oberstes Ziel beim Billard ist es, die Kugeln zu versenken. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den in Landshut ausgetragenen vier Disziplinen? "Beim 14 und 1 zählt jede der 15 Kugeln einen Punkt, bei 75 war Schluss", erklärt Luis Dütsch. Und genau das ist ihm im Finale der bayerischen Meisterschaft gelungen. Mit 75:51 schlug er seinen Gegner Marcel Kosta; seine Bilanz: sechs Siege, null Niederlagen.

Weil ein Spiel locker eine Stunde dauern kann, stand der 25-Jährige am ersten Wettkampftag fast sieben Stunden am Billardtisch. Der Rest ist Wartezeit, "ich bin um 9 Uhr gekommen und um 23.30 Uhr gegangen", beschreibt er die Strapazen.

An den drei darauf folgenden Tagen standen die anderen Disziplinen auf der Tagesordnung. Im 8-Ball, dem Kneipenklassiker, lief es nicht ganz so gut für den Neumarkter, der hier auf Platz 15 landete. Im 9-Ball belegte er Rang 6, im 10-Ball Rang 15.

Luis Dütsch ist rundum zufrieden, ohnehin hat er den Titel in einer Kategorie geholt, die gemeinhin als Königsklasse gilt.

Die vier Tage in Landshut bleiben ihm auch gesellschaftlich in guter Erinnerung: "Die meisten Spieler kenne ich persönlich", sagt er und meint damit beispielsweise Manuel Ederer, mit dem er auf der Jugend-Europameisterschaft gespielt hat.

Als Bonus zu Medaille und Urkunde nimmt er die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft mit. "Das war mein größtes Ziel", sagt der ehrgeizige Billardspieler, der Ende des Jahres bis ins Halbfinale kommen will, "damit wäre ich automatisch für die deutsche Meisterschaft 2018 qualifiziert."

Luis Dütsch ist bayerischer Meister im 14 und 1

© Foto: P. Hauck

Der Erfolg am Billardtisch ist nicht vom Himmel gefallen. Im Alter von sieben Jahren machte Dütsch seine Anfänge, damals noch beim Billardclub 93 Neumarkt. Er blieb wortwörtlich am Ball und wurde für seinen Trainingsfleiß belohnt: Als Jugendlicher wurde er fünfmal bayerischer Meister und mischte dreimal bei der deutschen Meisterschaft, wo sein bestes Ergebnis Platz drei war.

Auch international durfte er sich schon Erfolge ans Revers heften: Bei der Jugend-EM 2010 konkurrierte er mit 48 Spielern – und wurde Neunter. "Aber", ergänzt er stolz, "als Team gewannen wir den Titel".

Ein Jahr später war ihm Bezirksliga in Neumarkt nicht mehr genug. Da kam es sehr gelegen, dass ihn der AS Städtedreieck Burglengenfeld umwarb. Luis Dütsch sagte zu und stieg mit der Mannschaft von der Verbands in die Oberliga auf – "2015 sind wir knapp am Aufstieg in die Regionalliga gescheitert", so Dütsch.

Welche Farben er künftig tragen wird, ist noch nicht klar. Der Faktor Zeit spielt eine große Rolle, da er nach seinem Studium der Chemie in Regensburg wieder nach Neumarkt gezogen ist. Luis Dütsch: "Ich konzentriere mich auf meine Doktorarbeit, gleich dahinter rangieren Ligabetrieb und deutsche Meisterschaft."

In Neumarkt trainiert er im Vereinsheim des BC 93; auch mit seinem Vater Robert, der bei den Senioren im 9-Ball Neunter wurde. Wenn die Dütsch-Männer dann über Billard reden, beschränken sie sich nicht nur auf das Wesentliche.

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