Martin Schuster: "Es ist nicht wie bei Neymar"

22.8.2017, 10:49 Uhr
Martin Schuster:

© Fotos: Martin Schuster

Wenn Martin Schuster, oder einer seiner Teamkollegen der Black Birds Kelheim, Fußballer wäre, sähe die Welt für ihn ganz anders aus. Als amtierender deutscher Vizemeister, bayerischer und deutscher Pokalmeister könnte er sich vor lauter Fans nicht retten.

Die Vereine würden ihn mit Geld überhäufen, vor der Haustüre stünde ein spritziger Sportwagen und die Fans schlange. Doch von all dem kann Martin Schuster als Bundeslia-Darter nur träumen. Nicht von den sportlichen Titeln, die hat er; sondern von dem Geld, den Fans und dem Sportwagen. Darts ist eben nicht Fußball.

Vielleicht ist das aber auch besser so. Denn auch aus diesem Grund kommt ein ganz bodenständiger Neumarkter in der Sportredaktion der NN vorbei und erzählt entspannt von seinen jüngsten sozialen wie auch sportlichen Projekten.

Da wäre zum Beispiel Familie Hierl aus Lupburg, der er eine Spende in Höhe von 950 Euro übergeben hat. "Über die Zeitung bin ich auf die Familie aufmerksam geworden. Sie hat zwei behinderte Kinder und muss das Wohnzimmer nun kostspielig zum Kinderzimmer umbauen", sagt Schuster. Das Geld sammelt Schuster in seiner Spendendose, die auf Darts-Turnieren steht.

Martin Schuster:

Ein Großteil der Summe kam beim E-Dart-Turnier in Sinzing zusammen. Die dortigen Weißbierdarter, denen Schuster auch angehört, steckten für jeden getrunkenen Schnaps ein 50-Cent-Stück in die Spardose. Das Ergebnis: 60 Darter, ein Turniertag, 900 Schnäpse. Das mag in diesem einen Fall zwar ein Klischee bestätigen, doch immerhin für eine gute Sache. Schuster plant schon die nächste Spenden-Übergabe: "Ich werde Pfeile von berühmten Dartern versteigern und den Erlös an Familie Hierl übergeben."

Sportlich gesehen hat sich bei dem 29-Jährigen nicht viel getan. Und das bedeutet in seinem Fall nur Gutes: Er ist weiterhin Teil der erfolgreichen Black Birds Kelheim. Die Mannschaft gehört derzeit zu dem Besten, was Deutschland zu bieten hat. Die Spieler zählen teilweise zu den Top Zehn der deutschen Rangliste.

Neu dazugestoßen sind Aleksandar Spoljarevic aus Augsburg und Axel Kraus. Letzterer hat nicht nur ein ruhiges Händchen beim Darten, sondern genießt in seiner Freizeit auch Ultra- und Alpenläufe – "ein Wahnsinnstyp", sagt Schuster über seinen neuen Teamkollegen.

Die ohnehin schon sehr starken Black Birds peilen als Saisonziel den Meistertitel an. Schuster ist überzeugt: "Das kann klappen. Wir haben zwölf starke Spieler, da ist Potential ohne Ende vorhanden."

Bis zum Saisonstart der Bundesliga am 9. September (gegen Ginnheim und Walldorf) hält sich der Neumarkter an den Scheiben fit. Am 2. September beispielsweise, wenn im Black Birds-Dartheim zum einjährigen Jubiläum ein Freundschaftsspiel gegen Frankenpower und Bad Windsheim stattfinden wird.

Zu gewinnen gibt es dort nichts, aber das kennt Martin Schuster ja schon, denn selbst als deutscher Pokalmeister geht man (bis auf die Trophäe) leer aus.

Ein klein wenig Bares spülen E-Dart-Turniere in die Kasse. "Aber das reicht gerade zum Decken der Fahrtkosten", erklärt Schuster. Ganz anders als bei Neymar und Co.

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