Martini-Schule in Freystadt wird saniert und erweitert

8.4.2017, 13:21 Uhr
Martini-Schule in Freystadt wird saniert und erweitert

© Foto: Architekturbüro/privat

In der Stadtratsitzung, die aus gegebenem Anlass in der Aula der Martinischule stattfand, votierten 16 von 20 Räten für die Vorplanungen, die zuvor von der Planungsgemeinschaft, den Architekturbüros Berschneider + Berschneider (Pilsach) und Heid + Heid (Fürth) vorgestellt worden waren.

Bürgermeister Alexander Dorr sagte dazu: "Schule unterliegt einem stetigen Wandel. Die Stadt hat die Pflicht, geeignete Räume zu schaffen, auch im Hinblick auf den pädagogischen Aspekt." In die intensiven Planungen habe man neben den Architekten die Schulleitung samt Lehrerkollegium eingebunden, habe sich Unterstützuung bei einer externen, pädagogischen Fachkraft geholt.

Für das der Regierung vorab vorgelegte pädagogische Raumkonzept habe man bereits eine positive Stellungnahme erhalten. Nun gelte es, die Planungen zu erstellen und bis zum Herbst zur staatlichen Bezuschussung einzureichen, damit die Arbeiten im nächsten Jahr beginnen können.

Zur Konzeptidee erklärte Planer Volker Heid, Unterrichts- und Ganztagesbereich sollen zusammen nutzbar sein, nicht mehr getrennt wie bisher. Die Grundschule werde Richtung Hartplatz mit einem Zusatzbau erweitert. Der Trakt mit den ältesten Räumen der Mittelschule zur Allersberger Straße hin wird abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, der Rest saniert und erweitert. Weil Küche und Mensa zu klein sind, wird der Querbau Mensa/Werkraum/Verwaltung Richtung Mehrzweckhalle abgerissen und größer gebaut.

Unterrichts-Cluster

Um Barrierefreiheit im Gebäude zu gewährleisten, gibt es einen zentral gelegenen Aufzug. Lernen findet künftig in Unterrichts-Clustern statt. Je ein Cluster im Erd- und Obergeschoss mit Klassenzimmern, Garderobe, Intensiv- und Materialraum und einem Marktplatz als Kombizone Unterricht/Aufenthalt wird in der Grundschule im Erdgeschoss für die Klassen eins und zwei, im Obergeschoss für drei und vier gestaltet. Das gleiche Konzept findet sich in der Mittelschule, im Erdgeschoss für die Klassen fünf bis sieben, darüber acht bis zehn. Im zentralen Bereich in der Mitte zwischen beiden Blöcken werden die Sonderräume für Chemie- oder Biologieunterricht angeordnet, im Obergeschoss für Informatik-, Textilarbeit oder Musik.

Rektorin Christine Gottschalk erläuterte das pädagogische Konzept, angelehnt an den Lehrplan, der eine neue Lernkultur verlange, Schule nicht mehr als "Lehranstalt" verstehe. Inklusion stehe ganz oben. Schüler, egal ob lernstark oder mit Defiziten: für alle müssten gleiche Fördervoraussetzungen da sein.

In den Bereichen Informatik, technische Fächer, neue Medien: Aktuelle Schwerpunkte, in denen die Schüler fit gemacht werden müssen. Kleinlernbereiche lösen die herkömmlichen Klassenzimmer ab und eröffnen neue Möglichkeiten des Unterrichts.

Planer Robert Kaschke erklärte, um das Finanzbudget festzustellen, habe man sich zunächst an die von staatlicher Seite vorgegebenen Kostenrichtwerte gehalten. Demnach wird pro Quadratmeter überbautem Raum eine Summe von 3957 Euro angesetzt. Im Freystädter Projekt ergebe sich eine Nutzfläche von 3900 Quadratmetern. Vom derzeitigen Schülerstand ausgehend, habe man je zehn Klassenzimmer für Grund- und Mittelschule angesetzt, was zuschussfähig sei.

Weil absehbar ist, dass die Grundschule infolge von mehr Geburten oder neuen Baugebieten in einigen Jahren wieder dreiklassig gefahren wird, könnte in jedem der vier Unterrichtscluster ein zusätzliches Klassenzimmer geschaffen werden – eine 1,1 Millionen Euro teure Option, die vorab noch nicht förderfähig ist.

Inklusive einer Unterkellerung des Mensabaues für Haustechnik und Lagerräumen für die Mehrzweckhalle werde damit für eine Generalsanierung mit neuen Zubauten über den staatlich vorgegebenen Kostenrichtwert eine Summe von 18,4 Millionen Euro angesetzt.

Exakte Berechnung

Auch ist die Möglichkeit eines kompletten Neubaus per Kostenrichtwert ist überrechnet worden. Hier kommt man auf 22,2 Millionen Euro.

Die Entwurfsplanung mit der realen Kostenberechnung werden bis September erstellt und zur Beantragung von Fördergeldern im Oktober bei der Regierung eingereicht. Anfang 2018 sollen die Rohbauarbeiten ausgeschrieben werden, im Mai 2018 die Bauarbeiten beginnen.

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