Maschinenhalle als Dorado für die Sprayer

POSTBAUER-HENG - Erstmals wurde in Postbauer-Heng und Umgebung ein Gebäude kulturschaffenden Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Sie konnten in der Maschinenhalle der Jagdgenossenschaft immer wieder neue Graffitis sprayen. In Großstädten nennt man solche Stätten „Hall of Fame“. Das sind Ausstellungsorte, an denen Sprayer ihr Können zeigen.

Die Offene und Mobile Jugendarbeit/Streetwork für Pyrbaum und Postbauer-Heng sowie die Jagdgenossenschaft Postbauer unterstützen das Projekt. Das Interesse war groß bei der Einweihung der ersten legalen Spraywand in Postbauer-Heng.

27 Jugendliche kamen zum Geräteschuppen der Jagdgenossenschaft Postbauer. Sie haben mit Feuereifer diesen farblich nach ihren eigenen Ideen gestaltet. Nur die Stirnseite der Gerätehalle bekam zur Hälfte ein Motiv mit Bezug zur Jagdgenossenschaft. Für dieses Motiv konnte sich im Vorfeld jeder bewerben und bekam es honoriert.

Roland Sachs aus Postbauer erhielt den Zuschlag für seinen Vorschlag, welcher einen Baum, den Schriftzug Jagdgenossenschaft, einen Hirsch und Vögel zeigt. Besucher, die das Werk sahen, reckten den Daumen hoch und waren begeistert. Auch der Workshop im vergangenen Jahr wurde gut angenommen und das Bushäuschen Kemnath zeigt sich immer noch farbenfroh mit einem tollen Motiv.

Im Gegensatz zum Transformatorhäuschen gleich daneben, welches in einer Nacht und Nebelaktion von Unbekannten wieder weiß gestrichen wurde. „Es ist toll, mit welchem Eifer die Jugendlichen bei der Sache waren. Der Spaß fehlte natürlich auch nicht“, freute sich Streetworkerin Maike Wittenburg. Ziel ist, gemeinsam ein kreatives Graffiti sprayen zur Verschönerung der Gemeinde. Man wolle zu jugendtypischer Kunst beitragen und legale Sprayer fördern. So werde Spaß an einer kreativen Tätigkeit gefördert.

Graffiti gibt es weltweit. Die Objekte gelten als Kunst oder „Schmiererei“, je nach den jeweiligen Rahmenbedingungen. „Damit wollen wir dazu beigetragen, die Graffiti als einzigartige Kunstform der Jugend anzuerkennen und gleichzeitig das Vorurteil abbauen, das Graffiti oft als Vandalismus in der öffentlichen Wahrnehmung betrachtet.“

Auf der Versammlung der Jagdgenossenschaft Postbauer sprachen sich alle Mitglieder für den Vorschlag von ihrem Vorsitzenden Gerhard Gebhardt aus, ihre Halle zu Verfügung zustellen. Dieser leistete mit dem Anstrich ideale Voraussetzungen für die Jugendlichen. Auch der Jugendbeauftragte Christian Tratz war begeistert, was die Sprayer an die Wände zauberten. Abschließend gab es noch eine Grillparty vor Ort.