Mehr Kapazität: Pfleiderer investiert weiter

24.8.2017, 09:38 Uhr

Im ersten Halbjahr 2017 erreichten die Investitionen des Konzerns 20,6 Millionen Euro nach 15,8 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Im laufenden Jahr setzt Pfleiderer sein Investitionsprogramm fort, um die Produktionskapazitäten an die Marktnachfrage anzupassen.

Zu den zentralen Projekten zählen neben der neuen Schleifstraße in Neumarkt Maßnahmen zum verstärkten Einsatz von Recyclingholz und zur Senkung der Rohmaterialkosten am gleichen Standort sowie die neue Lackieranlagentechnologie am Standort Leutkirch.

Margen verbessert

Die Pfleiderer Group hat im ersten Halbjahr eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet, wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht. Der Konzernumsatz des internationalen Holzwerkstoffherstellers erreichte 506 Millionen Euro und lag damit um 3,4 Prozent über dem Wert im entsprechenden Vorjahreszeitraum (489,3 Millionen Euro).

Das Umsatzwachstum ging einher mit einer positiven Margenentwicklung, da der Anteil höherwertiger Produkte an den Erlösen auf 66 Prozent erhöht wurde. In der Folge verbesserte sich die Bruttomarge vom Umsatz von 22,2 Prozent im ersten Halbjahr 2016 auf 23,6 Prozent.

Das Halbjahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 66,1 Millionen Euro, ein Zuwachs von 27,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert (51,8 Millionen Euro). Dabei konnte Pfleiderer höhere Rohmaterialkosten durch Produktivitätssteigerungen, Kostensenkungen und einen "konsequenten Fokus auf die Margenentwicklung" kompensieren. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 13,1 Prozent des Umsatzes nach 10,6 Prozent in den ersten sechs Monaten 2016. Tom K. Schäbinger, neuer Vorstandsvorsitzender (CEO) der Pfleiderer Group: "Im ersten Halbjahr 2017 haben wir uns darauf konzentriert, die Effizienz der operativen Geschäfte zu erhöhen, unsere neu geschaffenen Kapazitäten optimal auszulasten und den Absatz von Mehrwertprodukten in unseren Hauptmärkten zu fördern. Der Fokus auf das Premiumsegment zeigt seinen Erfolg in der positiven Margenentwicklung. Wir haben jetzt eine starke Basis für Wachstum in den kommenden Quartalen. In den vergangenen Monaten hat zudem ein schlagkräftiges Managementteam die Arbeit bei Pfleiderer aufgenommen."

Anleihe zurückgezahlt

Im ersten Halbjahr hat die Pfleiderer Group die 2014 begebene Anleihe erfolgreich refinanziert; die Rückzahlung der Anleihe erfolgte am 1. August. Die neu aufgenommenen Kreditlinien werden zu einer deutlichen Reduzierung der Finanzierungskosten führen (wir berichteten). So ergeben sich von 2018 an Einsparungen im Finanzergebnis in Höhe von etwa 6,5 Millionen Euro gegenüber 2016/2017.

Die Ordentliche Hauptversammlung der Pfleiderer Group S.A. beschloss am 21. Juni die Zahlung einer Dividende für das Jahr 2016 von 1,10 Polnischen Zloty (PLN) je Aktie, die am 19. Juli an die Aktionäre ausgeschüttet wurde (wir berichteten). Die Ausschüttungssumme belief sich auf 71,2 Millionen PLN. Zudem stimmte die Hauptversammlung einstimmig der Ermächtigung des Vorstands zur Durchführung eines Aktienrückkaufprogramms (buyback program) zu. Der Vorstand sieht den Zeitpunkt für einen Aktienrückkauf angesichts des fundamentalen Werts und der Ertragslage des Konzerns und angesichts des aktuellen Aktienkursniveaus als günstig an.

Das Programm mit einem Volumen von bis zu 390 Millionen PLN ist eine zusätzliche Möglichkeit, die Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Aufgrund der guten Liquiditätslage des Konzerns kann der Rückkauf aus vorhandenen Mitteln finanziert werden. Die Anleger waren von alledem nicht begeistert: An der Warschauer Börse gab gestern die Aktie um bis zu 8,4 Prozent nach. Ein Pfleiderer-Sprecher erklärte auf Anfrage nur, das Unternehmen wolle "Kursbewegungen grundsätzlich nicht kommentieren".

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