Meistersinger bekommen 60.000 Euro vom Bund

20.11.2014, 15:01 Uhr
Meistersinger bekommen 60.000 Euro vom Bund

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Draußen wurde die große Fichte mit Lichtern bestückt, drinnen im Rathaus gab es schon die erste Bescherung. Bundestagsabgeordneter Alois Karl hatte sie aus Berlin mitgebracht: Ihm war es gelungen, das Kulturstaatsministerium davon zu überzeugen, dass die Internationale Meistersinger Akademie in Neumarkt förderwürdig sei, das bundesweit einmalig sei und eine weltweite Ausstrahlung habe.

Das hat das seit 2010 laufende Nachwuchsprogramm für junge Opernsänger unbestritten. Oberbürgermeister Thomas Thumann, Kulturamtsleiter Oliver Michelsen und „IMA-Betreuerin“ Ulrike Rödl erinnerten an das in Sängerkreisen heiß begehrte „Sprungbrett IMA“: Bewerber müssten in New York oder London vorsingen, Absolventen kämen an den großen Opernhäusern der Welt unter.

Die Gesamtausgaben der IMA belaufen sich immerhin auf etwas mehr als 100 000 Euro. Zahlreiche Sponsoren engagieren sich hier, doch ist mit der Hamel Stiftung zuletzt ein wichtiger Förderer weggefallen.

Das blieb auch Alt-OB Alois Karl nicht verborgen. Er ist im Haushaltsausschuss der Bundestags zwar der Berichterstatter für den Etat von Außenminister Steinmeier, verfügt aber als Mitglied der Regierungskoalition über die nötigen „Connections“.

Staatsministerin überzeugt

Nicht nur, dass Karl beim Kulturstaatsministerium einen Antrag einreichte, in dem er für die IMA eine jährliche Förderung von 25 000 Euro für die nächsten drei Jahre vorschlug. Er führte auch „intensive“ Gespräche mit Staatsministerin Monika Grütters und dem Hamburger MdB Rüdiger Kruse, der den betreffenden Einzelplan im Haushaltsausschuss betreut.

Da ein ausgeglichener Haushalt die Vorgabe war und der Entwurf des Kulturetats keinen Spielraum mehr ließ, sei der Antrag auf der Kippe gestanden, sagte Alois Karl. In einer 14-stündige Sitzung am vergangenen Donnerstag beschloss der Haushaltsausschuss nun aber eine Erhöhung des Kulturetats auf 1,34 Millionen Euro.

Und die IMA ist dabei: Ihr wurden insgesamt 60 000 Euro bewilligt. Wie die Bundesmittel abgerufen werden, ob in Teilbeträgen oder als Ganzes, darüber muss nun die Stadt direkt mit dem Bundeskanzleramt verhandeln.

„Ich bin wirklich froh, dass die IMA doch noch in einem beträchtlichen Umfang berücksichtigt wurde“, sagte der MdB. Der Dank des OB war ihm gewiss: „Ein weiteres Standbein tut gut“, sagte Thomas Thumann, „der Fortbestand der IMA ist in den nächsten Jahren gesichert.“

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