Metzgerkalender 2019: Junge Oberpfälzer zeigen Fleisch

17.9.2018, 11:39 Uhr
Verein "Wir sind anders" präsentierte im Weißwurstmuseum den Kalender 2019.

© Sven Tholius Verein "Wir sind anders" präsentierte im Weißwurstmuseum den Kalender 2019.

Der Verein "Wir sind Anders" möchte einen langfristigen Imagewandel des Berufsstandes einleiten - weg vom Bild der blutverschmierten Gummischürze und des martialischen Metzgergesellen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Lebensmittel Fleisch und seinen vielfältigen Facetten.

Die Gesellinnen und Gesellen, Meister, Betriebswirte, Lebensmitteltechniker, Food-Designer und Fleisch-Sommeliers aus dem "Wir sind Anders Kalender" machten des weiteren deutlich, dass sich der Umgang mit dem Thema Fleisch, der Massenkonsum wieder zu einem vertretbaren Niveau hin verändern muss. "Es muss Schluss sein mit dem industriellen Verramschen des Tieres", hieß es.

Unter dem Motto "Back to the Butcher Roots - Der Ursprung ist die Zukunft" wollen sie zeigen, dass Berufe in einem der ältesten Handwerke, dem Fleischerhandwerk, attraktiv und lohnenswert sind. "Wir machen nicht einfach so weiter, wir brennen für unser Handwerk und stehen dafür ein", spricht Sven Tholius für das knappe Dutzend schwarz gedresster und bis in die Haarspitzen motivierte jungen Frauen und Männer aus dem Kalender. Man habe ganz bewusst keine professionellen Models für den Kalender gecastet. "Das können wir selber - Wir sind Anders."

Respekt vor dem Tier

Für die Umsetzung ihrer Ideen und Philosophie haben sie in Norbert Wittmann, dem Neumarkter Metzgermeister, Weißwurst-Museumsbetreiber, Fleischsommelier und Hotelier einen begeisterten Partner gefunden. Sie wollen etwas bewirken und verändern in ihrer Branche. Sie machen sich Gedanken über die Zukunft des Metzgerhandwerkes und so seltsam es auf den ersten Augenblick auch klingen mag, auch über den unübersehbaren Trend zur vegetarischen oder veganen Ernährung immer größer werdender Bevölkerungsschichten. Sie wollen das Beste aus den Generationen mit in die Zukunft ihres Handwerks nehmen. Dazu ziehen sie im Kalender auch schon einmal blank.

Inhaltlich passend zum Thema die Philosophie des Hauses Wittmann: "Nose to Tail Eating". "Es wäre dem Tier gegenüber einfach unanständig und respektlos, würde man es nicht von Kopf bis Fuß verwerten", ist die Überzeugung Norbert Wittmanns dazu. "Es lassen sich wahre Köstlichkeiten jenseits von Filet und Brüstchen kreieren - wenn man es kann."

Auch im Nürnberger Knoblauchsland ist man kreativ: Dort zeigen zwölf Damen aus der Region im Kalender für 2019, wie attraktiv Landwirtschaft sein kann.

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