Mit-Macht für Frauen: "Gebt Kirche ein weibliches Gesicht"

19.11.2018, 10:04 Uhr
Mit-Macht für Frauen:

© Foto: Franz Xaver Meyer

Die gebürtige Neumarkterin arbeitet als Bereichsleiterin im nordrhein-westfälischen Mettmann beim Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SkFM), einer Einrichtung der Caritas. Ihrer Predigt, die vom St.- Josefschor aus Mühlhausen umrahmt wurde, gab Düring die Überschrift "Frauen voll Macht".

Frauen sollten mehr davon sprechen, dass sie Anteil an der Macht haben wollen. "Ihnen steht ein Teil der Macht zu", fordert die Predigerin unmissverständlich ein. Und dies gelte auch in der Kirche, wo Frauen längst viele Tätigkeiten übernommen haben. Mehr als zwei Drittel aller Ehrenamtlichen sind nämlich Frauen. "Leider spiegelt sich dies nicht in den machtvollen Positionen und Leitungen wider", hob Düring hervor und nannte dafür die Kirchenverwaltung, Gemeinde- und Bistumsleitung.

"Da geht unserer Kirche ganz schön was verloren", bedauert Düring, die sich selbst als "katholische Emanze" bezeichnet. Frauen brächten nämlich spezifische Perspektiven ein und weibliche Themen und Anliegen kämen dann stärker zum Tragen.

"Nur so bekommt unsere Kirche ein vielfältiges, modernes Gesicht und das einseitig männliche Bild von Kirche kann überwunden werden", betonte Düring, die dazu eine Anekdote aus ihrer Jugendzeit erzählte. Als Mädchen wollte sie unbedingt Ministrantin werden, aber in St. Johannes war dies nicht möglich, sondern nur in der Hofpfarrei.

St. Johannes zog einige Jahre später nach. "Ich erlebte dadurch, dass sich Kirche verändern kann, weil viele Frauen vor mir für Ministrantinnen gekämpft haben", schildert Düring in einem Beispiel, dass sich Engagement auszahlt, wenn auch nicht immer sofort. "Gestaltet diese unsere Kirche mit – gebt ihr ein weibliches Gesicht", gab die Diplom-Theologin als Schlusswort ihrer Predigt den vielen Kirchenbesucherinnen auf den Nachhauseweg mit, die sich mit großem Applaus bedankten.

Am nächsten Donnerstag, 22. November, predigt um 18 Uhr im Münster St. Johannes Ursula Nießen, die Vorsitzende des Hospizvereins, zum Thema "Frauen im Hospiz". Die Bäck’n Moidla werden die Musik beisteuern.

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