Mit Saukopf als Galionsfigur am Start in Degerndorf

26.5.2015, 05:30 Uhr
Mit Saukopf als Galionsfigur am Start in Degerndorf

© Christian Biersack

Im Sautrog wurde am Schlachttag das arme tote Tier gebrüht, um es leichter rasieren zu können. Daher der Name. Der Sautrog diente aber auch als Waschzuber und ganz früher wurden darin am Samstag die Bauernkinder vom Dreck der Woche befreit. Als Boot taugt der Sautrog eigentlich eher nicht. Was Oberpfälzer Buben, die am Wasser aufgewachsen sind, nicht darin hinderte, die Holzwannen auf ihre Seetüchtigkeit zu prüfen. Daran knüpften der Obst- und Gartenbauverein Degerndorf und die örtliche Feuerwehr an. Seit zehn Jahren organisieren sie beim Dorffest an Pfingsten ein Sautrog-Rennen auf der Schwarzen Laber.

Abenteurlich Konstruktionen

16 Zweier-Teams aus der Marktgemeinde Lupburg und Umgebung waren heuer mit ihren zum Teil abenteuerlichen Konstruktionen angetreten. Sie mussten eine Strecke kurz oberhalb der Brücke im Ort bis hinter der nächsten Flussbiegung zurücklegen, ohne Schiffbruch zu erleiden. Einigen gelang dies nicht. Nicht sehr angenehm bei kühlen Außen- und kalten Wassertemperaturen. Aber ein Heidenspaß für die mehr als tausend gut gelaunten Zuschauer, die die Ufer des Flüsschens säumten.

Die hatten schon ihr Vergnügen, als sie die gewagten Varianten von Sautrögen, versehen mit Stabilisatoren aus Styropor oder PVC-Rohren, am Ufer bestaunen konnten, bevor sie zu Wasser gelassen wurden. So hatte ein Team einen Saukopf als Galionsfigur am Bug befestigt, es ging der Nachbau einer venezianischen Gondel an den Start und technisch Begabte hatten sogar ein Tretboot mit Schaufelantrieb gebastelt.

Einen Sieger gab es natürlich auch. Das war nach vier Vorläufen und dem Finale die Wasserwacht Parsberg. Aber eigentlich war das auch Nebensache. An diesem Tag zählte wirklich der olympische Gedanke.

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