Möchtegern-Casanovas und andere Gockel

31.3.2014, 10:16 Uhr
Möchtegern-Casanovas und andere Gockel

© Fritz Etzold

„Mord im Hühnerstall“ hieß der Dreiakter von Regina Rösch und wurde von neun Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Seligenporten und der Schützengesellschaft Kloster Tannenreis Seligenporten im ortsansässigen Schützenhaus aufgeführt.

„Seit mehr als 30 Jahren gibt es die Theatergruppe Seligenporten, die sich aus Hobby und Spaß gebildet hat“, sagt Jenny Rupp-Engelmann, die Regie geführt hat. Jedes Jahr proben die Mitglieder verschiedene Theaterstücke. „Der Erlös der diesjährigen Veranstaltungen kommt einem guten Zweck zugute“, sagt Rupp-Engelmann.

Den Abend eröffnete der zweite Schützenmeister Gerhard Feihl und verwies auf die Komplikationen bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen, die im Vorfeld bereits für einige Probleme sorgten. Wegen Unstimmigkeiten mit der Bauordnung mussten die Initiatoren gesonderte Sicherheitsmaßnahmen für den gut mit 100 Gästen gefüllten Saal treffen.

Doch nun zum eigentlichen Theaterstück: Der Schwank handelt vom Junggesellen Alfons Zipperich, der von seiner Schwester und Pensionsbetreiberin Lisbeth bestens umsorgt wird. Das Geschwisterpaar wird von Martin Groß und Uschi Schönsteiner humorvoll interpretiert.

Obwohl die Geschwister unter einem Dach leben, pflegen sie einen rauen Umgangston. Als Lisbeth erneut eine Aufgabe von ihrem Bruder aufgetragen bekommt, bittet sie ihn lediglich um die Verwendung des allseits bekannten Zauberwortes. Der Beamte entgegnet mit einem harschen „Hopp-hopp“, was bei den Zuschauern für großes Gelächter sorgte.

Denn falls Lisbeth mal nicht nach seiner Pfeife tanzt, droht der Junggeselle ihren Lieblingshahn Otto zu „Gockelsupp“ zu verarbeiten. Als dann auch noch die attraktiven Feriengäste Sabine (Mirjam Feihl) und Agathe (Stephanie Snider) in der „Pension zum stolzen Hahn“ weilen und dem Finanzbeamten und dessen Freund Karl-Josef den Kopf verdrehen, ist weiterer Stress vorprogrammiert.

Während sich die beiden Freunde um die Gunst der attraktiveren Dame streiten, erkennen Karl-Josefs Schwester Sophie (Walli Rackl) und Lisbeth sofort, dass die Angebeteten ihrer Brüder es lediglich auf das Geld der beiden Singles abgesehen haben.

 

Mit dem Messer in den Stall

 

„Was sitzen sie denn da, heute ist gar kein Sperrmüll“, zählen da noch zu den netteren Anfeindungen zwischen den Damen. Als die beiden Möchtegern-Casanovas Alfons und Karl-Josef nach einer durchzechten Nacht mit den Damen zur Pension zurückkehren nimmt das Unheil seinen Lauf.

Da sich der betrunkene Junggeselle von dem krähenden Lauten des Hahns gestört fühlt, beschließt er diesen kurzerhand zu schlachten. Während Alfons mit einem Messer bewaffnet in den Hühnerstall stürmt, eilen alle Beteiligten hinterher um die Tat zu verhindern. Zurück bleibt jedoch die Leiche des Finanzbeamten. Was genau passiert ist, weiß keiner so recht.

Während sich die beiden Schwestern als Mörderinnen sehen, reiht sich auch Karl-Josef, der eifersüchtig auf seinen Nebenbuhler war, als möglicher Täter ein.

Auch Agathe und Sabine reagieren nervös auf die Nachermittlungen von zwei weiteren Gästen, die sich als die Polizisten Horst Derrik (Johann Engelmann) und Harry Kleiner (Manuel Sommer) entpuppten. Deswegen beschlossen die Tatverdächtigen ein geeignetes Versteck für den Toten zu finden, was sich jedoch schwieriger gestaltet, als zuerst angenommen.

Als dann auch noch der „Bulle von Seligenporten“, wie sich Dorfpolizist Leo Schnapper (Michael Maksim) gerne bezeichnet und Alfons' Zwillingsbruder Max den Verdächtigen auf den Zahn fühlen, nimmt der Druck auf die möglichen Täter immer mehr zu. Letztendlich konnte der knifflige Fall durch die gute Arbeit der drei Polizisten aufgeklärt werden, weshalb die Geschichte zu einem guten Ende kommt.

Das im bayerischen Dialekt vorgetragene Theaterstück sorgte bei den Zuschauern für großes Gelächter und erhielt regelmäßigen Szenenapplaus. Als Souffleuse war Anja Sturm im Einsatz.

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