Möninger Kindergarten in den Startlöchern

13.12.2018, 09:57 Uhr
Möninger Kindergarten in den Startlöchern

© Foto: Planungsbüro Berschneider + Berschneider

Die Planungen seien im September vorgestellt und als Dachform sei ein Satteldach festgelegt worden, fasste Bürgermeister Alexander Dorr zusammen. Planer Roland Feierle vom Planungsbüro Berschneider + Berschneider ging nochmals detailliert auf das Projekt ein, das auf dem Areal der ehemaligen Grundschule entstehen wird.

Die Erschließung erfolge von der Pavelsbacher Straße her mit Parkplätzen für Eltern und Kita-Personal auf dem Gelände. Zusätzlich werden direkt an der Pavelsbacher Straße noch fünf Längsparkplätze eingerichtet, zwei davon mit E-Ladesäulen.

Das Kita-Gebäude selbst besteht aus einem Längsbau mit Eingangsbereich, einem mittigen Mehrzweck-/ Turnraum, einem Essraum mit 32 Plätzen samt Küche für die Mittagsverpflegung und Durchgang in einen zum Teil überdachten Gartenbereich.

Von dieser Hauptachse gehen auf der rechten Seite zwei Arme ab, ein kleinerer, in dem die Verwaltung, Leiterinnenzimmer und Elternsprechraum untergebracht sind. Hier habe man die Räume größer dimensioniert für den Fall, dass später einmal eine Erweiterung kommen sollte, so Roland Feierle.

Ein zweiter separater Baukörper auf dieser Seite misst 317 Quadratmeter für zwei Gruppen samt Intensiv- und Nebenräumen. Auf der linken Seite sind die Räume für zwei Krippengruppen samt Zusatzräumen (insgesamt 315 Quadratmeter) für Kleinkinder. Auf den drei Nasszellen (WC, Dusche, Waschraum) in den jeweiligen Trakten werden drei dezentrale Lüftungsanlagen platziert, die zusammen mit Fußbodenheizungen für ein angenehmes Raumklima sorgen sollen.

Die Gebäude selbst werden in Holzmassivbau mit zehn bis zwölf Zentimeter dicken Platten mit fertigen Oberflächen errichtet und mit einem Blechdach versehen. Während auf der Nordseite kleine Fenster vorgesehen sind, hat man auf der Südseite bodentiefe Verglasung in den Gruppenräumen vorgesehen. Auf Widerspruch aus dem Gremium stößt nach wie vor die als Außenhaut angedachte Metallfassade. Hier schlug Planer Feierle eine Besichtigungsfahrt zu ähnlich verkleideten Objekten vor.

Für die Grünanlagen zeichnet Stadt- und Landschaftsplaner Josef Garnhartner aus Deggendorf verantwortlich. Er sagte, der Garten sei so groß, dass Platz für eine weitere Gruppe sei. Die Grünfläche unterteile sich in einen öffentlichen Bereich zur Frickenhofenstraße hin mit Rodelberg und einen weiteren mit dem Bolz- und Spielplatz. Der Rodelberg bleibe, allerdings werde man den Spielplatz in eine andere Fläche, weg vom Bolzplatz, gestalten.

Hier widersprach Stadtrat Fabian Seitz, das müsse zusammenbleiben wie bisher. Ein Großteil der vorhandenen Bäume könne erhalten bleiben, so Garnhartner. Das Gemeinschaftsgelände vor dem Kindergarten werde mit einer Rasenfläche und einer Aktivspielzone inklusive Matschplatz gestaltet, der Krippenspielplatz kleinkindgerecht.

Zum Terminplan: Nach der Detailplanung kommen die Ausschreibungen mit den anschließenden Vergaben in der Juni-Sitzung 2019. Im August könnte Baubeginn sein und über den Winter der Innenausbau erfolgen, so dass im September 2020 die Kita in Betrieb gehen könnte. Insgesamt beläuft sich die Kostenberechnung des Planungsbüros auf fünf Millionen Euro inklusive der öffentlichen Außenanlagen, die für 472 000 Euro mitgestaltet werden sollen. Laut Dorr würde für letztere Summe über ein Leader-Programm Zuschüsse beantragt.

Für die Krippengruppe, die neu geschaffen wird, erwarte man aus dem entsprechenden Programm eine Förderung bis zu 80 Prozent der zuschussfähigen Kosten, für die Kindergartengruppen, die als Ersatz für die bestehenden Plätze gelten, die normale Förderung von 50 Prozent.

Fraktionssprecher Hans Gerngroß (Freie Wähler) findet die Planung ansprechend, die symmetrischen und asymmetrischen Dachneigungen eine gute Lösung. Seine Kritik: Die Parkplätze sind ungünstig angeordnet, werden wahrscheinlich so nicht von den Eltern angenommen. Zur Fassadengestaltung: "Den Holzbau sollte man nicht hinter Blech verstecken."

Stefan Großhauser meinte zum Exkursions-Vorschlag des Planers: "Ich bin gespannt, ob es gelingt, uns die Metallfassade schmackhaft zu machen." Roswitha Schick befürchtet, bei den fünf Millionen Euro werde es angesichts der jüngsten Erfahrungen auf den städtischen Baustellen (Martini-Schule) nicht bleiben. Sie fragte, ob ein Kostenvergleich mit Ziegel- oder Blechdach gemacht worden ist.

Feierle erwiderte, eine Blecheindeckung sei 80 bis 100 Euro teurer je Quadratmeter. Der Planer bestätigte ihr, dass Blechdach heißer werde als Ziegeleindeckung, "wenn die Sonne drauf knallt". Die anwesenden Leiterinnen des Möninger Kindergartens gaben sich sehr zufrieden mit ihrer künftigen Arbeitsstätte und erklärten: "Wir sind von Anfang an in die Planungen eingebunden gewesen."

 

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