Müllgebühren im Landkreis Neumarkt steigen kräftig an

28.3.2018, 06:30 Uhr
Müllgebühren im Landkreis Neumarkt steigen kräftig an

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Im Kreisausschuss hat jetzt Roland Hadwiger von der Landkreisverwaltung die neue Gebührenstaffel beginnend im neuen Jahr vorgestellt. Demnach werden für eine 60-Liter-Tonne statt 60 Euro 75 Euro abgerechnet. Der 120-Liter-Behälter kostet nicht mehr 90 Euro, sondern 112 Euro. Die 240-Liter-Restmülltonne verteuert sich von 180 Euro auf 224 Euro. Der 1100-Liter-Container erscheint mit 1083 Euro auf der Rechnung, während dafür bisher 870 Euro ausgereicht haben. Die Gebühren für die Biomüllabfuhr sollen allerdings gleich bleiben.

Die auf den ersten Blick recht saftige Gebührenerhöhung hat allerding eine Vorgeschichte. Denn seit 2013 befindet sich diese Abgabe im Landkreis Neumarkt auf einem "historischen Tiefstand", so Roland Hadwiger im Kreisausschuss. Und das kam so: Seit 2006 sind die Müllgebühren in drei Stufen gesenkt worden. Bei der letzten Reduzierung im Jahr 2013 hatte der Landkreis eine Gewinnrücklage in Höhe von über 4,5 Millionen Euro auf dem Konto.

Dieser Sparstrumpf ist allerdings über die Jahre durch die nicht kostendeckenden und niedrigen Gebühren praktisch geleert worden. Am Ende des laufenden Haushaltsjahres wird von dem Ersparten nur noch ein Rest von 109.000 Euro übrig sein — mit der Folge eines rechnerischen Defizites ab 2019.

Teure Verbrennung

Der Landkreis kann nach Einschätzung von Sachgebietsleiter Hadwiger keine nennenswerten Einsparpotenziale mehr ausschöpfen, um die Gebührenerhöhung abzuwenden. Starke Auswirkung auf die Abfallbilanz hatten offenbar die massiv gestiegenen Ausgaben für die Verbrennung im Müllkraftwerk in Schwandorf. 2007 war der Entsorgungsweg noch für gut 1,45 Millionen Euro zu haben, während im vergangenen Jahr 2,35 Millionen Euro zu bezahlen waren.

Bei einem Gebührenaufkommen von ziemlich genau vier Millionen Euro sei mit einer Deckungslücke von rund 25 Prozent zu rechnen, so Roland Hadwiger. Deshalb müssten die Einnahmen um rund eine Million Euro ansteigen. Der Landkreis geht davon aus, dass dann ab 2019 mindestens in den folgenden vier Jahren die Gebühren unverändert bleiben werden. Dann wird der Landkreis trotz der Anhebung teils weit weniger als andere Kreise verlangen.

Die Empfehlung des Kreisausschusses muss erst noch den Kreistag passieren.

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