Müssen Mühlstraßen-Abnwohner bald hinter dem Bad parken?

24.10.2016, 20:43 Uhr
Zum Parken bitte da lang: Die Autos auf dem gehweg sollen aus der Mühlstraße verschwinden.

© colourbox.com Zum Parken bitte da lang: Die Autos auf dem gehweg sollen aus der Mühlstraße verschwinden.

Dies ist das Fazit einer Untersuchung des Büros R+T, das der Chef des Stadtplanungsamtes, Ralf-Peter Hoffmann, im Bausenat vorgestellt hat.

Täglich fahren durch die Mühlstraße 3000 Autos in jede Richtung. Zu Schulbeginn und mittags geht es oft nur im Schrittempo voran, Trauben von Schülern weichen vom Gehweg auf die Straßen aus, die Radler suchen sich ihren Weg mittendrin. Für sie ist es besonders brenzlig, wenn sie vom ausgebauten Radweg am Stadtpark an der Ampel Weiherstraße auf die Fahrbahn wechseln müssen. Und der Verkehr wird in einigen Jahren vermutlich mehr werden, wenn erst einmal das Ganzjahresbad gebaut worden ist.

Erste Möglichkeit, um den Verkehr in den Griff zu bekommen, wäre eine Einbahnstraße, doch diese würde die Autos nur in die engen Nebenstraßen umleiten. Zweiter Vorschlag ist Tempo 30. Die Straße müsste rechtlich nicht mehr so breit sein, aber an dem Problem ändert sich nichts.

Schließlich bleibt, die 26 Stellplätze vor der Kreuzung Seelstraße zu streichen. Die Planer verweisen auf die neuen Parkplätze, die für das Ganzjahresbad in der Sandstraße und an der Egerländer Straße gebaut werden. Sie sollen den Anwohnern während der Abend- und Nachtstunden zur Verfügung stehen. Die 200 Meter Fußweg seien zumutbar. Schließlich gelten für eine Bushaltestelle 300 Meter noch als akzeptable Entfernung.

Beim Thema Sicherheit waren sich alle Stadträte einig. „Lieber einige Parkplätze opfern als irgendwann einen Radler“, brachte es Ursula Plankermann (SPD) auf den Punkt. Ebenso einig war man sich, dass Stellplätze hinter dem Bad kein Ersatz seien.

Verkehrsreferent Jakob Bierschneider (UPW) brachte die Fläche in der Remontenstraße ins Spiel, die ausgebaut werden könne. Die CSU erinnerte an ihren Vorschlag, auf dem Lehrerparkplatz der Mädchenrealschule ein Parkdeck zu bauen. Und schließlich kam auch das Thema Ganzjahresbad wieder aufs Tapet.

„Wir bekommen die Verkehrsprobleme nicht in den Griff“, sagte Günter Stagat (SPD). CSUler Helmut Jawurek unkte: „Die bitteren Pillen kommen jetzt scheibchenweise.“ Und Dieter Ries (Flitz) stellte fest: „Mit diesem Standort gibt es keine zufriedenstellende Lösung, sondern nur Krücken.“

Stadtbaumeister Matthias Seeman brachte einen anderen Punkt in die Diskussion: Grundsätzlich seien die Hauseigentümer verpflichtet, ausreichend Stellplätze zur Verfügung zu stellen. „Die sind fein raus, wenn die Stadt das für sie erledigt - und auch noch kostenlos.“

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