Mutter zündet Fünfjährigen an: Polizei sucht Zeugen

9.12.2016, 15:44 Uhr
Eine Frau aus dem Landkreis Cham  soll ihren fünf Jahre alten Sohn mit Benzin übergossen und angezündet haben. (Symbolbild)

© hjw Eine Frau aus dem Landkreis Cham soll ihren fünf Jahre alten Sohn mit Benzin übergossen und angezündet haben. (Symbolbild)

Anfang Oktober hatte eine Tankstellenbetreiberin  das Jugendamt alarmiert. Die 36-jährige Mutter  war  gemeinsam mit ihrem Ehemann und dem Fünfjährigen zu einer Tankstelle gefahren, in der auch eine Postfiliale betrieben wird, und wollte ein Paket aufgeben. Der Betreiberin fiel das durch die Brandwunden entstellte Gesicht des Buben auf. 

Am Tatort stellten die Ermittler eine schwarze Kunststoffkanne - ähnlich der Abbildung - sicher, deren Herkunft bislang nicht geklärt werden konnte.

Am Tatort stellten die Ermittler eine schwarze Kunststoffkanne - ähnlich der Abbildung - sicher, deren Herkunft bislang nicht geklärt werden konnte. © Polizeipräsidium Oberpfalz

Mit Hilfe der Polizei wurde der Fünfjährige aus der Wohnung geholt und in eine Spezialklinik gebracht, wo er starb. Vier weitere Kinder der Familie kamen in die Obhut des Jugendamtes.

Die schwer psychisch kranke Mutter wurde in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Der Vater des Kleinen blieb zunächst auf freiem Fuß. Am 1. Dezember erließ die Staatanwaltschaft Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes durch Unterlassen.

"Es besteht bei beiden der Verdacht, dass sie ihren fünfjährigen Sohn, nachdem dieser schwerste Brandverletzungen erlitten hatte, nicht der erforderlichen ärztlichen Behandlung zuführten", heißt es von Seiten des Polizeipräsidiums.

Um die genauen Hintergründe der Tat aufzuklären, benötigt die Kripo Regensburg jetzt die Mithilfe der Bevölkerung. Am Tatort stellten die Ermittler eine schwarze Kunststoffkanne - ähnlich dem Modell auf dem Bild - sicher, deren Herkunft bislang nicht geklärt werden konnte und die möglicherweise in der Umgebung des Tatorts entwendet wurde.
 
Die Kripo Regensburg bittet Personen, denen ein entsprechendes Behältnis im Zeitraum vom (circa) 1.Juni bis 30.September 2016 abhandengekommen ist, sich unter der Telefonnummer: 0941/506-2888 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.