Nach wie vor ein "geiler Schuppen"

21.9.2017, 15:07 Uhr

Am nächsten Tag saßen wir dann natürlich doch drin, das "Schachterl" sollte für viele zur Stammkneipe und für Neumarkt zu einer Institution werden.

Unzählige Lokale sind in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten eröffnet und wieder geschlossen worden, doch das "Schachterl" steht unerschütterlich an der Hallstraße mit seiner Form, die ihm schon den Namen gegeben hatte, als es noch das "Café Glossner" war. Und präsentiert sich heute noch genau so, wie es ein junger Architekt namens Johannes Berschneider Anfang der 1980-er Jahre gestaltet hatte. Berschneider zog sich wie Walter Grassi nach rund zehn Jahren aus dem Gründer-Trio zurück, keineswegs wegen Lustlosigkeit, sondern aus Zeitgründen. Doch Thomas "Angie" Ehrnsperger hält noch heute die Fäden in der Hand.

Kulturelles Zentrum

Längst vergangen sind zwar die Zeiten, in denen das Schachterl ein Zentrum des kulturellen Lebens in der Stadt war, als Künstler wie Franz Pröbster Kunzel hier ausstellten, Kabarettisten von Bernd Rengenauer über Klaus Karl Kraus bis hin zu Harald Schmidt hier auftraten, Bands wie die Waikiki Beach Bombers oder Luis Trinkers Höhenrausch aufspielten und es Isarindianer Willy Michl nach einer langen Altstadtfestnacht einmal kurz und knackig auf den Punkt brachte: "Geiler Schuppen".

Die Zeiten und der Zeitgeist ändern sich, doch Ehrnsperger ist es gelungen, das Schachterl über Jahrzehnte am Laufen zu halten, während andere Locations, wie das neudeutsch heißt, viele Pächterwechsel hinter sich haben oder längst wieder in der Versenkung verschwunden sind. Und das soll auch in Zukunft trotz größer gewordener Konkurrenz so bleiben.

Die Geburtstagsfeier mit Live-Musik steigt — wie der legendäre Cowboy- und Indianer-Fasching" — jedes Jahr, zum "halbrunden" Jubiläum wird dieses Wochenende aber gleich zwei Tage lang gefeiert: Am Freitag, 22. September,  werden bei der "80-er-Jahre-Party" die Hits aus den Zeiten der Eröffnungsjahre aufgelegt und am Samstag  wird dann die "Kombo" sicher auch wieder ganz tief in die Oldies-Kiste greifen.

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