Nachhilfe in Nazikunde für Stadtrat und Verwaltung

29.4.2017, 11:50 Uhr

Ob der E-Mail-Verteiler für die angemeldeten Demonstrationen schon erweitert worden sei, fragte Grünen-Stadtrat Thomas Leykam süffisant. Denn Siegfried Müller, der die Stadt im Bündnis gegen Rechtsextremismus vertritt, gehörte bisher nicht zum Kreis der Empfänger, wie OB Thomas Thumann nach der Info-Panne eingestanden hatte (wir berichteten).

Der OB sagte, er sei stolz, dass trotzdem so viele Gegendemonstranten auf die Straße gegangen seien. Auch der Landkreis sei Mitglied in dem Bündnis gegen Rechtsextremismus und er sei sich einig mit dem Landrat, dass die Kommunikation deutlich verbessert werden müsse, damit so etwas nicht noch einmal vorkäme.

Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger (SPD) war noch sichtlich aufgewühlt. "Es war schlimm", sagte sie. Der Zug habe ganz bewusst durch die Hallertorstraße bei der ehemaligen Synagoge und an der Asylbewerberunterkunft in der Ringstraße vorbeigeführt "Es gibt Möglichkeiten, denen nicht alles zu gewähren", sagte Heßlinger.

Sie berichtete von einem Anruf der Bayerischen Infostelle gegen Rechtsextremismus. Diese ist beim Landesamt für Verfassungsschutz angesiedelt und hat eine Außenstelle in Nürnberg. Sie beraten Städte und Gemeinden, die mit rechtsextremen Gruppen konfrontiert sind.

Die Stadträte sprachen sich dafür aus, sich und die Verwaltung über die rechten Bewegungen und die im Landkreis aktiven Kameradschaften informieren zu lassen.

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