nanu!? – Das Extrablatt der Neumarkter Nachrichten für Kinder

NEUMARKT/NÜRNBERG - Zeitung ist nichts für junge Menschen. Stimmt nicht, will der Verlag Nürnberger Presse beweisen – mit einer eigenen Zeitung extra für Kinder. An „nanu!?“ dürfen Kinder sogar selbst als Reporter mitarbeiten. Dienstagmorgen, 9 Uhr. Während die Flure noch weitgehend verwaist sind, sitzen drei Redakteurinnen im Büro der Jugendredaktion der Nürnberger Nachrichten. Bunte Kinderzeichnungen zieren die Wände. Ein Poster wirbt mit dem Schriftzug „nanu?! – die neue Zeitung für Kinder“.

© Foto: Thomas Scherer

Im Januar erschien die Erstausgabe dieser speziell für Kinder zwischen sechs und elf Jahren konzipierten Zeitung. Die Idee dazu entstand in einer Arbeitsgruppe des Verlags, die immer wieder Projekte für junge Leser entwickelt. „Dort sitzen wir aus der Jugendredaktion, der Vertrieb und die Werbeabteilung“, erzählt die für nanu!? verantwortliche Redakteurin Kristina Banasch. Kinderzeitungen gebe es inzwischen bei vielen Zeitungsverlagen, sagt sie. Das Besondere an nanu!?: das komplette Produkt hat einen regionalen Bezug.

Lebenswelt abbilden

Jede Ausgabe folgt einem festgelegten Schema: Auf den ersten Seiten werden aktuelle Nachrichten kindgerecht aufbereitet, dazu gibt es jedes Mal ein großes Titelthema. „Es ist uns wichtig, die Lebenswelt der Kinder abzubilden“, sagt Redakteurin Ella Schindler. Dazu gehörten beispielsweise Hobbys und Haustiere. In der Rubrik „Kulturcheck“ stellt ein Kind bestimmte Bräuche und Feste in einem anderen Land vor. Außerdem gibt es Ausflugstipps für die ganze Familie, die Rubrik „Werkstatt“, in der abwechselnd gebastelt, experimentiert aber auch mal gebacken wird sowie eine große Doppelseite mit Rätseln.

Wichtig ist den Macherinnen der Zeitung, die Kinder aktiv einzubinden. Bei „Jimmy erklärt“ dürfen die jungen Leser Fragen einschicken, die das Maskottchen der Kinderredaktion, Jimmy Kater, mit Hilfe von Wissenschaftlern beantwortet. Wer selbst einmal Reporter spielen will, kann als Kinderreporter beispielsweise hinter die Kulissen einer Spielwarenfabrik blicken – und anschließend in der Redaktion selbst einen Artikel darüber schreiben. „Das macht nicht nur mir, sondern auch den Kindern sehr viel Spaß“, sagt Redakteurin Melanie Kunze, die die Kinder betreut.

Leicht verständlich

Abgerundet wird jede Ausgabe durch ein sportliches Thema. Alle Texte sollen leicht verständlich sein, „in Worten, die die Kinder auch aus ihrem Wortschatz kennen“, sagt Banasch. Viel Wert wird auf eine kindgerechte Gestaltung gelegt: „Inzwischen diskutieren wir mehr über Bildauswahl und Gestaltung als über die Themen“, so Banasch. „Unsere Zielgruppe umfasst viele Leseanfänger. Die Kinder erschließen sich Inhalte oft noch eher über Bilder als über lange Texte. Das berücksichtigen wir.“

Wenn nanu!? in Nürnberg fertig geschrieben und gestaltet ist, wird sie als pdf-Datei zum Druck weiter nach Gunzenhausen geschickt. Dort werden die Druckdaten in einem chemischen Prozess auf vier Platten übertragen und in eine 15 Meter lange Maschine eingehängt. Aus den vier Druckfarben cyan, magenta, yellow und black kann man alle Farben, die später in der Kinderzeitung zu sehen sind, mischen.

Für die derzeit etwa 6500 Exemplare von nanu!? werden knapp 500 Kilogramm Papier benötigt, dazu etwa neun Liter Farbe. Das entspricht pro Ausgabe etwas mehr als einem Gramm.

Anschließend werden die großen Papierbögen mit einer Maschine gefalzt, also in der Mitte geknickt. Zum Schluss werden die Bögen geklammert und auf das richtige Format geschnitten. Die verpackten Ausgaben gehen dann an die Abonnenten sowie die Supermärkte und Zeitschriftenläden zum Verkauf.

In der nanu!?-Redaktion in Nürnberg hat dann die Arbeit für die nächste Ausgabe schon längst wieder begonnen.