Nepalhilfe verzeichnet kleine Fortschritte

29.10.2015, 11:16 Uhr
Nepalhilfe verzeichnet kleine Fortschritte

© Fotos: privat

Nepalhilfe verzeichnet kleine Fortschritte

Neben der Eröffnung der in wenigen Wochen fertiggestellten „Lowa“-Schule im Sindhupalchok-Distrikt macht nach den Worten der Nepalhilfe-Organisatoren auch eine erste Bestandsaufnahme zur Sanierung des Midpoint Community Memorial Hospitals in Kawasoti Mut. Das Krankenhaus im Terai, im Süden des Landes, liegt in einer Region, in der die Beilngrieser Hilfsorganisation bis dato noch nicht aktiv war. Der langjährige Mitarbeiter und Schulbaukoordinator Shyam Pandit stammt aus dieser Gegend, er stellte im Juni 2013 die Verbindung her.

Ernüchternd war der Eindruck, den die Besucher aus Beilngries im Frühjahr 2014 mit nach Hause brachten. Heruntergekommen das Gebäude und unzulänglich, was Ausstattung und Versorgung der Patienten betrifft. Dies, obwohl der Bau an einer unfallträchtigen Hauptverbindungsstraße zwischen den Großstädten Bharatpur und Butwal liegt und 37 Gemeinden im Einzugsbereich hat.

Ehe es zu einer ersten finanziellen Unterstützung aus Bayern kommen sollte, belegten die Verantwortlichen die Ernsthaftigkeit ihrer Bitte um Unterstützung, indem sie erste Schritte zur  Gebäudesanierung in Eigeninitiative und mit eigenen Mitteln bestritten. Es wurde das gesamte Gebäude gereinigt und gestrichen, die Böden gefliest, ein neuer Außenanstrich angebracht und Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene vorgenommen.

 Mit den zur Verfügung gestellten Geldmitteln wurden unter anderem ein Kreißsaal, zwei klimatisierte Intensiv-Behandlungsräume, Überwachungsmonitore, Ultraschall- und Laborgeräte für die Diagnostik und ein vollautomatischer 20-Kilowatt-Stromgenerator beschafft. Zudem wurde die Abfallentsorgung verbessert. Nun müssen nur noch schwere Fälle in das rund 40 Kilometer entfernte Bharatpur gebracht werden.

Röntgen auf der Wunschliste

Was nun noch auf der Wunschliste der Krankenhausverwaltung steht, ist ein  digitales Röntgengerät — aber auch dafür wollen sich die Beilngrieser stark machen. Die Krankenhausleitung selbst will versuchen, ein Vorbild für andere Krankenhäuser im ländlichen Raum zu sein. Gleichzeitig betonen die Verantwortlichen aber, dass die Gesamtertüchtigung der Einrichtung nur durch die rund 80 000 Euro  möglich war, welche die  Nepalhilfe Beilngries bisher zur Verfügung stellte.

Drei Ärzte und mehrere geschulte Krankenschwestern sorgen für die fachgerechte Betreuung der Patienten. Zunehmend mehr Kranke und Verletzte suchen seither den Weg zum Midpoint Hospital, dem auch eine Apotheke angegliedert ist. Von Regierungsseite sei die Unterstützung kaum nennenswert, erläutert Ram Das Pandit, der Vorsitzende der Krankenhausverwaltung. Allerdings seien nun lokale Politiker aufmerksam geworden und hätten eine finanzielle Förderung in Aussicht gestellt.

Auf die Euphoriebremse treten Meldungen zu den Auswirkungen der Erdbeben. Nach den bisher vorliegenden Gutachten müssen definitiv fünf Schulen, die zuvor  von etwa 2800 Kindern besucht wurden, neu errichtet werden. Schweres Räumgerät einer internationalen Hilfsorganisation hat an den jeweiligen Orten ganze Arbeit geleistet und die Areale planiert. Sorgfältig wurden dabei Fenster- und Türrahmen sowie Schulmobiliar gesichert, um in den künftigen Neubauten erneut Verwendung zu finden. Die Größenordnung der Gesamtschäden zeigt sich in der Aussage des verantwortlichen Leiters der Abrissarbeiten, wonach die Schule von Thulosiruwari die 100. im Sindhupalchok-Distrikt gewesen sei, die man abriss.

Aufbau in drei Jahren

Für den Neuaufbau beziehungsweise die Sanierung der zehn beschädigten Schulen der Nepalhilfe Beilngries wird derzeit ein Drei-Jahresplan entwickelt. Staatliche Vorgabe für die künftigen Gebäude wird sein, dass diese nur noch zweigeschossig und in H-, L- oder U-Form errichtet werden dürfen um damit von vornherein mehr Stabilität gegen Erdbeben zu gewährleisten.

Die bauliche Umsetzung ist das eine, deren Finanzierung das andere. Hier steht die Nepalhilfe vor großen Herausforderungen. Sie setzt dabei einmal mehr auf das Engagement und Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.

Spenden an die Nepalhilfe Beilngries, Volksbank Bayern Mitte eG, IBAN:  DE05 7216 0818 000 4622707, BIC: GENODEF1INP, Kennwort „Erdbeben“.

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