Neue Stammzellen : Möningerin Tanja Ebus geht es wieder gut

4.7.2015, 13:00 Uhr
Neue Stammzellen : Möningerin Tanja Ebus geht es wieder gut

© Anne Schöll

„Seit zwei Wochen bin ich medikamentenfrei”, strahlt Tanja Ebus. Eine unbeschreiblich schwere Zeit liegt hinter ihr, ihrem Ehemann Bernd und den beiden Kindern.

Begonnen hat die Krankheit vermutlich im Herbst 2013. „Ich war ständig müde, hatte oft Fieber und habe mir eine Infektion nach der anderen eingefangen“, erzählt die 45-Jährige. Im Februar habe sie dann einen Arzt aufgesucht, der festgestellt hat, dass da was nicht stimmt. Im Neumarkter Klinikum ein paar Tage später erhielt sie die niederschmetternde Diagnose: Leukämie.

Eine Hiobsbotschaft

Zunächst sei es eine chronische Form gewesen, die gut mit Medikamenten behandelt werden konnte. Anfang Mai wandelte sich die Krankheit in eine akute Form um: „Die Blutwerte waren von heute auf morgen sehr schlecht.“ Ab diesem Zeitpunkt war Tanja Ebus in stationärer Behandlung im Nordklinikum in Nürnberg, erhielt Chemotherapien und die Hiobsbotschaft: „Ohne Stammzellentransplantation gibt es kein Weiterleben.“

„Als das fest stand, wollte ich unbedingt die Suche nach einem Spender mit vorantreiben”, erklärte ihr Ehemann Bernd Meier. Zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS begannen er, Michaela und Christian Muschaweck und Fabian Seitz, eine Typisierungsaktion zu planen. Durchgeführt wurde sie schließlich in der Mehrzweckhalle in Freystadt mit 50 freiwilligen Helfern aus Möning und 14 medizinischen Fachkräften, bei der sich knapp 700 Menschen typisieren ließen.

Insgesamt sind 68 339,93 Euro zur Finanzierung der Aktion gespendet worden. „Ein Überschuss von rund 33 000 Euro ist somit für weitere Typisierungen übrig geblieben“, führte Michaela Muschaweck Buch.

Im August erfuhr Tanja Ebus, dass ein geeigneter Spender gefunden worden sei. „Allerdings nicht aus unserer Aktion”, erinnert sich die 45-Jährige. Zunächst habe sie gut angesprochen auf die Behandlung zur Vorbereitung auf die Transplantation, dann sei es ihr immer schlechter gegangen.

Der erste Transplantationstermin im September habe verschoben werden müssen. Jetzt kann sie einen zweiten Geburtstag am 10. Oktober feiern. An diesem Tag erhielt sie die Spenderstammzellen. „Ich habe sie supergut vertragen.“

Termin verschoben

Keine Komplikationen traten auf. Sie konnte nach vier Wochen die Isolierstation verlassen und nach Hause gehen. Ihrem Lebensretter möchte sie natürlich persönlich danken, wenn die zweijährige Kennenlern-Wartefrist abgelaufen ist. Zur Nachsorge fährt sie regelmäßig ins Nordklinikum. Das Ärzteteam um Oberärztin Dr. Kerstin Schäfer-Eckart, der sie ihre Genesung verdankt, leistet dort hervorragende Arbeit.

Tanja Ebus ist glücklich und zurück im täglichen Leben: „Das Immunsystem arbeitet gut.“ Unisono mit ihrem Ehemann betont sie: „Unsere Familie, Freunde, Nachbarn und Bekannten haben uns viel Kraft gegeben. Der Rückhalt war unglaublich”.

Die vielen Grüße an seine Tanja hat sich der Ehemann in ein Büchlein schreiben lassen, dass er ihr bei den Besuchen mitgebracht hat. „Wir können gar nicht genug Danke sagen.“

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