Neues Backhaus fürs "schönste Dorf der Welt"

14.8.2017, 10:46 Uhr
Neues Backhaus fürs

© Foto: Resi Heilmann

Dazu gab es auch Gastgeschenke: Felicitas Hönes (Antenne Bayern) hatte eine Spende über 9000 Euro im Gepäck. Zudem spendete die Firma Thiel Montage aus Feucht 3000 Euro.

Der Wurzhof ist eine Einrichtung der Rummelsberger Diakonie in Postbauer-Heng im Ortsteil Buch. Seit 1964 leben dort Menschen mit geistiger Behinderung. Es gibt einen Wohnbereich für Erwachsene, eine Tagesstätte, eine Seniorentagesstätte, einen Hofladen, eine Kaffeerösterei und jetzt ein Backhaus. Die 67 Bewohner sind zwischen 19 und 86 Jahre alt. Sie arbeiten in der Tagesstätte am Hof oder in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WbfM) in der Umgebung.

Einrichtungsleiter Uwe Niederlich begrüßte die Gäste, unter ihnen Landrat Willibald Gailler, Bürgermeister Horst Kratzer, Angelika Feisthammel, die Behindertenbeauftragte im Nürnberger Land, Felicitas Hönes von Antenne Bayern, Stefan Thiel von Thiel Montage, Diakon Volker Deeg, Rummelsberger-Geschäftsleiter, Georg Borngässer von der Rummelsberger Diakonie, Michael Fritschi, Gruppenleitung Förderbereich Wurzhof, Diakon Mathias Kippenberg, Rummelsberger Diakonie, sowie Pfarrer Markus Fiedler.

"Bei uns können Menschen ohne freiheitsentziehende Maßnahmen leben, die sie in anderer Umgebung aus Sicherheitsgründen bräuchten." Dies brachte die Zertifizierung nach den Werdenfelser Werten, bisher als einzige Einrichtung im Kreis Neumarkt. Die Umgebung sei prädestiniert für Obst- und Gartenbau, so Niederlich. Auch Gailler lobte: "Hier wird das Miteinander gelebt und gefeiert. Nach der Kaffeerösterei jetzt noch ein zweites Standbein, dann gibt es vielleicht bald auch Wein hier". Bürgermeister Kratzer ergänzte, man habe noch keine Brauerei am Ort. "Der Wurzhof entwickelt sich immer mehr nach außen. Die Bürger nehmen teil an dem, was hier passiert, das ist hier ein gutes Miteinander." Ein Dankeschön richtete Kratzer an Hönes: "Schön, dass auch unsere Ecke bei Antenne Bayern bedacht wurde mit einer Spende".

Lebensstiftendes Brot

Hönes berichtete, ihr habe ein Bewohner gesagt "der Wurzhof ist das schönste Dorf auf der Welt". Das sage doch alles, dass sich die Bewohner hier wohlfühlen. Volker Deeg erinnerte daran, dass Brot in der Bibel eine wichtige Bedeutung habe, es sei lebensstiftend und -erhaltend.

Mit dem Konzept des Backhauses wird das Beschäftigungsangebot am Wurzhof erweitert. In kleinen, arbeitsteiligen Schritten backen die Bewohner Brot und anderes. Sie beschaffen Brennholz, kneten Teig und holen den fertigen Laib aus dem Ofen. Es ist geplant, auf dem Wurzhof Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Behinderung anzubieten. So sollen Nachbarn zum Brotbacken eingeladen werden. Außerdem können Interessenten das Backhaus mieten. Wandergruppen können nach Anmeldung am Hof Pause machen und Brot oder Pizza essen. Oder Kaffee aus der hofeigenen Rösterei trinken. Das Brot vom Wurzhof wird auch auf den Märkten in der Umgebung verkauft.

Die Kosten betrugen 13 500 Euro, die mit 12 000 Euro Spenden finanziert wurden. Die Anregung, ein Backhaus zu bauen, kam von Bürgern aus Postbauer-Heng. Nach dem offiziellen Teil ließen sich die Gäste ofenfrische Pizza und das Brot schmecken.

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