Neumarkt: Am Urlaub wird nicht gespart

5.12.2017, 11:55 Uhr
Das Urlaubsbudget der Menschen im Landkreis Neumarkt ist ordentlich.

© dpa Das Urlaubsbudget der Menschen im Landkreis Neumarkt ist ordentlich.

Vom Kind bis zum Senior: Die Pro-Kopf-Ausgaben im Landkreis für den Tourismus betragen 3300 Euro im Jahr. "Egal, ob es der Flug zur Ferieninsel oder das Essen am Urlaubsort ist: Rund 19 Prozent von dem Geld, das die Einwohner des Landkreises ausgeben, fließt in den Tourismus."

Zum Vergleich: Zehn Prozent sind es für Nahrungsmittel. Für den Leiter des Pestel-Instituts ist der Tourismus damit "ein starker Wirtschaftsfaktor – auch deshalb, weil drei Viertel der Ausgaben in Deutschland bleiben". Urlauben im eigenen Land steht damit nach wie vor hoch im Kurs.

Dabei wäre die Attraktivität des Tourismus sogar noch zu steigern. Er könnte Urlaubern aus dem Kreis Neumarkt nämlich noch mehr fürs Geld bieten, sagt der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) als Koordinator der Initiative "Auf Zukunft gebucht" – für sie ist die Datenanalyse vorgenommen worden. Die Attraktivitätssteigerung fange laut dem BTW bereits bei der unterschiedlichen Besteuerung von Speisen an: "Es ist nicht einzusehen, warum frisch zubereitetes Essen in Restaurants nicht geringer besteuert wird – nämlich mit sieben statt der bislang fälligen 19 Prozent Mehrwertsteuer", sagt BTW-Generalsekretär Michael Rabe.

Dies sei schließlich bei Fertigprodukten aus dem Supermarkt oder von Bäckereien und Metzgereien, die "auf die Hand" verkauft werden, normal.

Kräftig am Preis geschraubt

Die Tourismuswirtschaft kritisiert, dass der Staat kräftig an der Preisspirale beim Reisen drehe. Allen voran durch die Luftverkehrssteuer, die Deutschland im Alleingang erhebe. Sie werde immer dann fällig, wenn ein Flugzeug von einem deutschen Flughafen abhebe und mache das Reisen so jährlich um gut eine Milliarde Euro teurer.

Auch die Luftsicherheitsgebühren wälze der Staat auf die Reisenden und Unternehmen ab. "Dabei ist Terrorismusbekämpfung und Gefahrenabwehr eine staatliche Aufgabe", sagt Rabe.

Die Branche appelliert daher jetzt in einem "Tourismus-Brief" an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich politisch für ein "günstigeres Reiseklima" einzusetzen.

Keine Kommentare