Fabienne riss Dach des Berchinger Bads weg

24.9.2018, 15:40 Uhr
Eine Sturmböe hat beim Erlebnisbad "Berle" in Berching das Aluminiumdach samt Dämmmaterialien weggerissen.

© Anton Karg Eine Sturmböe hat beim Erlebnisbad "Berle" in Berching das Aluminiumdach samt Dämmmaterialien weggerissen.

Bei der Polizeieinsatzzentrale Oberpfalz in Regensburg gingen am Sonntag zwischen 18 Uhr und 21.30 Uhr mehr als 330 Notrufe ein. Mehrere Verletzte gab es im Neumarkter Ortsteil Lippertshofen, wo während des Sturms die Spitze des Kirchweihbaumes abgebrochen war.

Die acht bis zehn Meter lange Baumspitze fiel auf das Dach des Festzeltes, in dem sich zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 30 Personen aufhielten. Fünf Festbesucher wurden dabei leicht verletzt. Eine Frau und vier Männer im Alter von 18 bis 51 Jahren erlitten Platz- und Schürfwunden sowie Prellungen und wurden ins örtliche Krankenhaus eingeliefert.

Der Großteil der Einsätze bezog sich auf herabfallende Äste und umgestürzte Bäume. Die BAB A93 musste bei Weiden wegen zahlreicher umgefallener Bäume für rund drei Stunden gesperrt werden. Kräfte der Feuerwehr und des THW waren mit schwerem Gerät im Einsatz, um die Autobahn wieder freizumachen.

Dach weggerissen, Dämmung zerfetzt

Im Berchinger Berle-Bad riss gegen 19.30 Uhr eine Sturmböe das Aluminiumdach an der Nordseite weg. Es wurde über das Bad hinweg geschleudert und samt Dämmmaterialien zerfetzt. Die Trümmer blieben auf der Südseite liegen. "Wir waren mit 22 Mann vor Ort, mussten aber schnell feststellten, dass wir leider nichts mehr tun können", teilt Marcus Ameismeier von der Freiwilligen Feuerwehr Berching mit.

Das Gebiet wurde weiträumig abgesichert. "Wir konnten wegen des Starkregens auch nicht mehr auf das Dach", erläutert Ameismeier. Verletzt wurde niemand. Das Bad ist gerade wegen der alljährlichen Wartungsarbeiten geschlossen und sollte am 5. Oktober wieder öffnen. Der Eröffnungstermin rückt nun erst einmal in die Ferne.

Die Stadt hat einen Zimmerer beauftragt, der Sofortmaßnahmen einleitete, um weitere Schäden durch Wind und Regen in den nächsten Tagen zu verhindern. "Der Schaden ist enorm, wir müssen nun erst einmal alles Weitere mit der Versicherung klären", sagt Reinhard Buchberger, Leiter der Hauptverwaltung. Noch Sonntagabend war er mit Bürgermeister Ludwig Eisenreich, dem Betriebsleiter des Bads sowie Vertretern des Hochbauamts und des Ordnungsamts vor Ort. Zunächst muss nun ein Gutachter den Schaden beurteilen.

Außerdem kam es in Folge des Sturms zu etwa 20 Verkehrsunfällen. Fahrzeuge wurden durch Böen in die Leitplanken gedrückt oder prallten gegen umgestürzte Bäume. Drei Autofahrer wurden leicht verletzt, als umfallende Bäume während der Fahrt auf deren Fahrzeuge krachten.

Stromausfälle und ein Brand

Ebenfalls wegen umgestürzter Bäume war der komplette Zugverkehr in der Oberpfalz zeitweise eingestellt. Der Streckenabschnitt zwischen Neumarkt und Seubersdorf wurde gegen 23 Uhr komplett gesperrt. Erst Montagnachmittag war die Strecke auf einem Gleis wieder befahrbar, wobei es noch zu Verzögerungen kam. Mehrere Bäume fielen auch auf Trafostationen und Stromleitungen, was zu zahlreichen Stromausfällen beispielsweise in Weiden, Pilsach sowie Hirschau und Königstein im Landkreis Amberg-Sulzbach führte. Bei Maxhütte-Haidhof im Landkreis Schwandorf kam es so zu einem kleinen Brand, den die Feuerwehr schnell löschen konnte.

Bei mehreren Gebäuden in Regensburg, Kirchenthumbach und Mantel, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, sowie Auerbach wurden durch die Sturmböen die Dächer zum Teil oder komplett abgedeckt. Herabfallende Ziegel beschädigten in mehreren Ortschaften geparkte Fahrzeuge. Weitere Schäden entstanden durch umstürzende Bauzäune und Baustellenabsperrungen. In Weiden stürzte bei der Großbaustelle „NOC – Nordoberpfalz-Center“ das Baugerüst teilweise ein. Die Höhe der entstandenen Schäden kann noch nicht beziffert werden.

Keine Kommentare