Neumarkt ist gut aufgestellt

24.6.2016, 20:51 Uhr
Neumarkt ist gut aufgestellt

© F.: Distler

Als Nachweis dafür zog Wilhelm Weidinger, früherer Regierungspräsident und nun Vorsitzender des Oberpfälzer Kulturbunds, in seiner Begrüßung vor allem die niedrige Arbeitslosenquote von aktuell 1,7 Prozent heran. Neumarkt profitiere von dem „herausragenden ehrenamtlichen Engagement“ der Bürger, lobte OB Thomas Thumann, und von der solide aufgestellten Wirtschaft – er hofft, heuer noch die 40 000-Einwohner-Marke zu knacken. Landrat Willibald Gailler nannte die 2169 Handwerksbetriebe im Landkreis, die mehr als 16 000 Mitarbeiter beschäftigen, als wichtigen Faktor.

Die hiesigen Unternehme brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, sagte Susanne Horn, Neumarkter IHK-Vorsitzende. Schulisch sei querbeet alles gut aufgestellt, auch die Berufsschule mit der erweiterten Technikerschule lobte sie. Aber in Sachen Hochschulstandort mahnte sie Handlungsbedarf an: Studieren werde für die jungen Leute immer wichtiger. Das bisherige Angebot in Neumarkt sei „Hochschule light“, das könne nur der Auftakt sein. Der vollwertige Studiengang Biomanagement der Ohm-TH sei ein guter Anfang, aber noch nicht ausreichend. „Wir müssen zu Potte kommen, was ein Hochschulgebäude angeht“, fuhr sie fort, da brauche es in ihren Augen auch keinen acht Millionen Euro-Invest. Dies seien die Vorgaben der Ohm-TH, antwortete OB Thumann.

Helmut Himmler, Berger Bürgermeister, regte ebenfalls an, die Interessen Neumarkts, hochschulmäßig mehr zu berücksichtigen, vehementer und „unangenehmer“ auch gegenüber dem Freistaat zu vertreten. Die best dotierten Arbeitsplätze gebe es da, wo es Wissenstransfer von Hochschulen zu Unternehmen gebe.

Bezirkstagspräsident Franz Loffler aus Cham berichtete auf Bitte des Moderators Martin Gruber (Bayerischer Rundfunk) von den dortigen Erfahrungen mit einem Technik-Campus: Die ersten Absolventen des Mechatronik-Studienganges hätten alle Arbeit in der Region gefunden und seien daher geblieben. Freistaat und Kommunen seien beide gefordert, die Lehre in der Fläche voranzubringen.

Auch Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, sieht, wie Städte von Hochschul-Angeboten profitieren. Der erste FH-Gründungs-Zug sei abgefahren, aber es gebe den pragmatischen Weg vieler Kommunen, passend zur Unternehmens-Struktur der Region Studiengänge herzuholen – das funktioniere etwa in Weißenburg mit dem Kunststoff-Campus insgesamt gut.

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