Neumarkt: Kastenviertel im Visier von Investoren

28.8.2015, 06:00 Uhr
Neumarkt: Kastenviertel im Visier von Investoren

© F.: Fellner

Spätestens seit Ende März dieses Jahres hat sich abgezeichnet, dass es in der Bausubstanz des Kastenviertels zu tiefgreifenden Veränderungen kommen wird. Da hatte Markus Hackner das Ende seines Kaufhauses erklärt, nach 50 Jahren Geschichte ein bitterer Schritt für ihn. Er habe, sagte Markus Hackner damals schon, mit Projektentwicklern Kontakt aufgenommen, wie es mit der großen Immobilie in bester städtischer Lage weitergehen könnte.

Konkreter wollte er damals nicht werden, konkreter will er auch heute nicht werden; wohl auch, um keine falschen Vorstellungen zu wecken. Denn die Neumarkter Gerüchteküche brodelt nicht erst seit jenem Tag im März, als das Aus des Kaufhauses offiziell bestätigt wurde. Gerüchte um eine Schließung gab es schon Jahre vorher. Und auch jetzt, wie gesagt, ist vieles zu hören. Dass nicht nur die Hackner-Immobilie neu überplant wird beispielsweise, sondern auch etliche andere gleich mit im Karree zwischen Klostergasse, Schwesterhausgasse, Herzwirtsgasse und Kastengasse. Von einem großen Lebensmittelmarkt ist die Rede, der Einzug halten soll. Und 40 bis 60 Wohnungen, die angedacht seien.

Planungen bekannt

Dass Planungen in diese Richtung vorangetrieben werden, hat unlängst Oberbürgermeister Thomas Thumann bestätigt. Im Gespräch ging es um das angrenzende Areal auf der anderen Seite der Herzwirtsgasse und die dort mögliche Bebauungshöhe. Das, was Johann Georg Gloßner auf seinem Areal plane, sagte der OB seinerzeit, dürfte, was die mögliche Geschosszahl angeht, nicht mehr scheitern – denn da werde man sich dann daran orientieren, was auf dem Hackner-Areal genehmigt sei.

Der Lebensmittler, von dem vermehrt die Rede ist, soll Edeka sein. Das Unternehmen hatte schon vor Jahren versucht, einen Fuß in die Altstadt zu bekommen, war aber an der benötigten Fläche gescheitert und der Tatsache, dass der Inhaber nicht zu den gewünschten Konditionen liefern wollte. Das Thema Fläche sollte nun keines mehr sein, sind tatsächlich so viele Quadratmeter verfügbar, wie zu hören ist. Denn es soll nicht nur um das Kaufhaus Hackner samt dem Sportmarkt, Lagerhaus, Parkplatz und die angrenzenden Häuser gehen, sondern es sollen auch noch andere bebaute Grundstücke in diesem Bereich, eventuell auch noch an der Klostergasse, mit in die Planung aufgenommen werden.

Es liegt wohl nun am Verhandlungsgeschick des Investors, wie viele Besitzer er mit ins Boot holen kann. Und, ob es klappt, um Immobilien, die nicht zu erwerben sind, geschickt herum zu planen, ohne die Gesamtstruktur des Projektes zu gefährden. Neben dem Lebensmittelmarkt und kleineren Geschäften, heißt es zudem, soll auch noch eine Seniorenresidenz geplant sein.

Auch einer der Investoren des Projektes ist kein Unbekannter: Es soll Manfred Kaiser sein, ein Neumarkter, der derzeit in Dresden mit großen Investitionen von sich reden macht. Vielen Neumarktern ist der Name ein Begriff. Kaiser war allerdings nicht bereit, mit den NN über die Planungen rund um das Kaufhaus Hackner zu reden.

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