Neumarkt: Mit Alligatoren gegen die Biberplage

1.4.2015, 08:45 Uhr
Neumarkt: Mit Alligatoren gegen die Biberplage

© Foto: Reuters

Besonders die Landwirte klagen über vernässte Wiesen, unterhöhlte Böschungen oder gekappte Bäume. Viele fordern einen flächenhaften Abschuss der fleißigen Nager. Doch das Naturschutzgesetz verbietet dies. Nur mit einer Sondergenehmigung darf der Biber bejagt werden.

Am Alten Kanal startet nun ein Pilotprojekt zur Eindämmung der Biberflut. „Wir sehen uns gewissermaßen in der Pflicht“, sagt Hubert Pfahl vom BN Neumarkt. „Schließlich haben wir durch unsere Aussetzungsaktionen die Biber in Bayern wieder heimisch gemacht.“ Der Alte Kanal wurde für das Pilotprojekt ausgewählt, weil er dem Lebensraum des Alligators ähnelt: Flach, verkrautet und trüb.

Alligatoren regulieren in weiten Teilen Nordamerikas den Biberbestand. So sind Mississippi und Missouri praktisch biberfrei. Erst in den höheren Breiten, wo die winterlichen Temperaturen auf bis zu 50 Grad unter den Nullpunkt sinken, ist der Biber der König der Flüsse. Dabei vertragen Alligatoren durchaus Minusgrade. Die Echsen legen sich ins Flachwasser, nur die Nasenlöcher ragen heraus. Friert das Wasser zu, bleibt das Atemloch offen. Die Tiere verfallen nicht in Winterstarre wie andere Echsen. So können Inge und Markus, wie der BN das Pärchen getauft hat, auch in der kalten Jahreszeit die Biberburg attackieren.

Heute um 10 Uhr treffen die Alligatoren aus dem Nürnberger Tiergarten am Hafen in Neumarkt an der Nürnberger Straße ein und werden in die Freiheit entlassen. BN-Experte Pfahl erläutert interessierten Bürgern das Projekt.

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