Neumarkt: Nepomuk steht jetzt im früheren Kloster

NEUMARKT - Den wenigsten Neumarktern ist es wohl aufgefallen: Die Figur des heiligen Nepomuk beim Klostertor ist seit Jahren nur eine Kopie. Nun fand auch das restaurierte Original seinen endgültigen Standplatz.

Pedra Wittmann und Vorsitzende Ulrike Frank-Golchert von den Altstadtfreunden übergaben die Skulptur im neuen Veranstaltungszentrum an der Kapuzinerstraße offiziell an die Stadt. Stadtrat Rudi Bayerl, Vorsitzender des historischen Vereins, nahm im Namen des kurzfristig verhinderten Oberbürgermeisters das Geschenk entgegen und freute sich darüber, dass der lange Prozess nun ein schönes Ende finde. Und er dankte den Altstadtfreunden, die die Gesamtkosten von 24 000 Euro alleine geschultert hatten.

Im Jahr 2005 war der Brückenheilige abgenommen worden, Wind und Wetter hatten dem weichen Sandstein arg zugesetzt. Der Steinbildhauer Oskar Reithmeier, selbst Mitglied bei den Altstadtfreunden, schuf aus widerstandsfähigerem Kalkstein eine Kopie, die beim Klostertor aufgestellt wurde, und restaurierte das Original, verpasste ihm ein neues „Skelett“ aus Edelstahl und stückelte die bereits abgebröselten Teile wieder an. Seit elf Jahren lagerte die Figur nun im Bauhof.

Architekt Johannes Berschneider, der für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Kapuzinerklosters verantwortlich war — das Büro vertrat der zuständige Architekt Roland Feierle — hat nun einen Platz in dem Veranstaltungszentrum frei gehalten, wo der Nepomuk, geschützt vor den Witterungseinflüssen, seinen Platz gefunden hat.

„Einen schöneren hätten wir gar nicht finden können“, freute sich Rudi Bayerl über den Standort direkt am Eingang des Veranstaltungssaals.

Pedra Wittmann erinnerte an die Geschichte des alten Standbilds. Im Jahr 1858 nämlich wurde dieses letzte Tor der Stadt geschaffen, das „Klostertor“ — für die Mönche, die vorher bis zum Oberen oder Unteren Tor laufen mussten, um in die Innenstadt zu gelangen. Zwei Jahre später, 1860, haben die Bürger der Stadt für die Brücke über den Stadtgraben einen Brückenheiligen gestiftet.

Der nun genau in dem alten Gemäuer des ehemaligen Klosters neu aufgestellt worden ist.