Neumarkter Baufirma Klebl verzeichnet Rekordumsatz

22.1.2017, 08:00 Uhr
Die Firmengruppe Klebl erzielte 2016 eine Rekordumsatz.

© Andre De Geare Die Firmengruppe Klebl erzielte 2016 eine Rekordumsatz.

Die starken Zahlen, die Firmenchef Johannes Klebl im Verlauf der Betriebsversammlung vorlegte, hörten die „Klebler“ in der kleinen Jurahalle mit  Wohlwollen. Auch der Dank der Familie Klebl für die „erfolgreiche Abwicklung“ der vielen, anspruchsvollen Großprojekte kam gut an. Doch den größten Spaß bereitete ihnen aber wieder die launischen Laudationes von Werner Klebl auf die Betriebsjubilare und Ruheständler.

Die Versammlung begann mit dem Gedenken an drei Mitarbeiter und elf Klebl-Rentner, die im vergangenen Jahr und in den ersten Wochen 2017 verstorben waren. In ihren Grußworten lobten OB Thomas Thumann und Landrat Willibald Gailler die heimische Wirtschaft im Allgemeinen und die Firma Klebl im Besonderen für ihren Beitrag zur positiven Entwicklung in Stadt und Landkreis.

Sorge um Polierer von morgen

Die Kehrseite des Erfolgs sprach dann Christian Lang in seinem Bericht an. „Wenig Arbeitslose, wenig Auswahl“, umschrieb der Betriebsratsvorsitzende die zunehmenden Probleme bei der Nachwuchs-Rekrutierung am „Stützpunkt“ Neumarkt. „Die Bewerbungen für Ausbildungsplätze gehen zurück“, sagte Lang. „So haben wir nicht genügend Auszubildende bekommen.“

Wie das gesamte Handwerk hat auch die heimische Bauwirtschaft mit Azubi-Flaute und Fachkräftemangel zu kämpfen. „Dabei bekommen die Azubis in der Baubranche am meisten“, ergänzte IG-Bau-Regionalleiter Karl Bauer. Das zeige, dass es den jungen Leuten nicht nur aufs Einkommen ankomme, sondern in erster Linie um die Rahmenbedingungen am Bau. Arbeitszeiten und Auswärtsbeschäftigungen schreckten viele an. Hier müssten Lösungen gefunden werden, um die Berufe wieder attraktiver zu machen, sagte Bauer.

Ein sehr gutes Jahr liegt hinter der Firmengruppe. Johannes Klebl vermeldete mit rund 460 Millionen Euro einen Umsatz auf Rekordniveau. Und das war nicht die einzige Bestmarke: Mit einem Volumen von rund 130 Millionen hat Klebl den größten Einzelauftrag seiner Firmengeschichte an Land gezogen. Die Neumarkter bekamen im Frühjahr den Zuschlag zum Bau von Modularen Flüchtlingsunterkünften an zehn Standorten in Berlin. Die ersten beiden wurden bereits übergeben. Die Tonnage der sechs Betonfertigteilwerke war so hoch wie nie. Auch der Baustoffhandel legte zu, der Obi-Baumarkt in Neumarkt verzeichnet einen Umsatzrekord, und der Spielwarenmarkt nebenan trotzt erfolgreich der Online-Konkurrenz.

Für namhafte Unternehmen

Klebl zog auch 2016 für große deutsche Unternehmen rund 30 Großprojekte hoch. Angefangen vom Möbelhaus Segmüller in Pulheim bei Köln, das im vergangenen Dezember nach zwölfmonatiger Bauzeit termingerecht eröffnet wurde. Auch für MAN, Ikea, Rewe, Daimler, Audi, Porsche, Höffner und weitere namhafte Konzerne war man tätig. „Allerdings bewegen sich die Preise im Wirtschaftsbau an der Schmerzgrenze“, schränkte Klebl die Erfolgsbilanz ein. Die aggressive Expansion einiger Wettbewerber und die starke Auslastung des Ausbaugewerbes führten bei Schlüsselfertigprojekten zu engen Margen.

Neumarkter Baufirma Klebl verzeichnet Rekordumsatz

© Foto: De Geare

Doch schmälert das nicht den Optimismus, mit dem die Unternehmensleitung ins Jahr 2017 geht. Ein Auftragsbestand hat ein Gesamtvolumen von über 320 Millionen – wieder Rekord und „viel Rückenwind“, so Johannes Klebl.

Neumarkter Baufirma Klebl verzeichnet Rekordumsatz

© Foto: André De Geare

Ein Betriebsjubiläum feierten:

40 Jahre: Albin Hollweck, Wolfgang Schütze, Norbert Siegert.

25 Jahre: Thomas Bögerl, Ferdinand Federhofer, Werner Forster, Michaela Frank, Alexander Frank, Rainer Götz, Norbert Gschneidinger, Andre Haase, Birgit Herrmann, Gerhard Hirschmann, Jürgen Höfler, Franz Jaroschik, Rosemarie Klebl, Willibald Lengenfelder, Lorenz Marx, Bernhard Meyer, Elfriede Rackl, Kerstin Rein, Brunhilde Schlierf, Michael Schmalzl, Gerhard Waffler.

13 Mitarbeiter verabschiedeten Werner und Johannes Klebl in den Ruhesand: Monika Reuter (Kalkulation Hochbau, war 18 Jahre in der Firma) Peter Bierschneider (Maurer Hochbau, 32 Jahre), Martin Schaller (Geschäftsführer der westdeutschen Fertigteilwerke, 28 Jahre), Michael Endres (Kraftfahrer, Zentralmagazin, 37 Jahre), Rupert Götz (Kfz-Werkstatt, 49 Jahre), Johann Nutz (Schalungsbau, 9 Jahre), Jürgen Willinzig (Hochbau, 17 Jahre), Siegfried Schüler (Hochbau, 17 Jahre), Heiner Vögerl (Autokranfahrer), Johann Graml (Baumaschinist, 28 Jahre), Franz Pongratz (Baumaschinist, 27 Jahre), Heribert Schels (Tiefbau, 41 Jahre), Siegfried Schuchardt (Hochbau, 17 Jahre).

Keine Kommentare