Neumarkter Klinikums-Gruppe pilgert seit 30 Jahren zum Habsberg

27.5.2017, 10:49 Uhr
Neumarkter Klinikums-Gruppe pilgert seit 30 Jahren zum Habsberg

© Foto: Werner Sturm

Die Wallfahrtskirche "Maria Heil der Kranken" auf dem 621 Meter hohen Habsberg wurde als letzte der vier bedeutendsten Wallfahrtsstätten im Landkreis Neumarkt erbaut. Im Mittelalter befand sich auf dem Habsberg eine kleine Burg, von der aber nur noch die Zisterne erhalten blieb. Der Ursprung des Wallfahrtsorts geht auf den ersten Kapellenbau (1680) zurück.

Gründer der Wallfahrt war Johannes Panzer, Tillyscher Gerichtspfleger auf Schloss Helfenberg bei Lengenfeld. Die Quellen bezeugen, dass Panzer an einem schweren Gichtleiden litt. Von seinem Krankenlager aus blickte er oftmals auf seine Marienfigur und flehte um Hilfe. Eines Nachts vernahm er eine Stimme, die ihn aufforderte, auf dem Habsberg eine Kapelle zu errichten. Panzer ließ sich dorthin tragen. Er erwarb sich die Kuppe des Berges und ließ 1680/82 eine Kapelle in der Form eines kleinen Zentralbaues errichten. Die Marienfigur wurde als Gnadenbild dorthin gebracht. Panzer erlangte nach der Überlieferung Heilung.

Das bald als heilkräftig verehrte Bild zog viele Pilger an. 1731 bis 1747 wurde anstelle der Panzerschen Stiftung eine größere Kapelle erbaut. 1761 bis 1773 wurde die heutige Rokoko-Wallfahrtskirche nach einem Entwurf des Münchener kurfürstlichen Hofmaurermeisters Leonhard Matthias Gießl errichtet.

Die Anziehungskraft des Wallfahrtsortes auf Gläubige und suchende Menschen ist bis heute ungebrochen. Am christlichen Hochfest Christi Himmelfahrt haben sich rund 100 Mitarbeiter und Freunde des Klinikums Neumarkt bei der Kirche Heilig Kreuz in Neumarkt zum Start ihrer traditionellen Wallfahrt getroffen. Dort spendete ihnen Pfarrer Krzysztof Labak den Pilgersegen. Ins Leben gerufen hat diesen Pilgergang übrigens vor drei Jahrzehnten der heutige Stadtpfarrer der Pfarrei St. Johannes Neumarkt, Norbert Winner. Er sah es damals als recht passend an, wenn die Beschäftigten eines Krankenhauses zur Wallfahrtskirche Maria Heil der Kranken ziehen.

Von der Heilig-Kreuz-Kirche aus machten sich die Gläubigen betend auf den rund dreistündigen Weg über Fuchsberg, Pelchenhofen, Niederhofen und Hilzhofen – hier wurde beim Landgasthof Meier eine Rast eingelegt – zum Habsberg. Johannes Eichenseer trug das Kreuz Christi voran. Als Wallfahrtsführer und Vorbeter fungierte zum zehnten Mal Ottmar Hirschmann.

Am Habsberg geleitete Wallfahrtsrektor und Dekan Elmar Spöttle die Wallfahrer-Gruppe in das eindrucksvolle Gotteshaus und segnete sie. Organist Stephan Wenzel entlockte seinem Instrument feierliche Töne und vielstimmig erklang die Hymne zum hundertjährigen Erscheinen der Gottesmutter in Fátima. Den Festgottesdienst zelebrierte der Ruhestandsgeistliche Clemens Bombeck aus Neumarkt. Der Geistliche ging auf die Bedeutung des Feiertages Christi Himmelfahrt ein. Zur Wallfahrt sagte Pfarrer Bombeck: "Seit einem Jahrtausend zieht es die Menschen hier auf den Berg, um Gott nahe zu sein. Wenn wir den Berg wieder verlassen, dann tun wir dies mit dem Auftrag, in Frieden zu leben, Frieden zu schaffen in dieser Welt und Zeugnis abzulegen vom Auferstandenen. Gott lässt uns dabei nicht allein." Den Abschluss bildeten ein Mittagessen in der Wallfahrer-Gaststätte und eine Maiandacht.

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