Neumarkter Lammsbräu investiert einen Millionenbetrag

27.1.2015, 17:15 Uhr
Neumarkter Lammsbräu investiert einen Millionenbetrag

© Horst Linke

Am Dienstag befasst sich der Bausenat des Neumarkter Stadtrates mit dem Projekt. Eine Genehmigung durch die Stadt dürfte nur noch eine Formsache sein. Hat die Lammsbräu diese Genehmigung Ende Februar im Briefkasten, dann könnte im März mit dem Abriss des alten Braumeisterhauses, der Kfz-Werkstatt und des ehemaligen Wohnhauses der Seniorchefin begonnen werden.

In sechs bis acht Monaten soll dann entlang der Amberger Straße und auf dem weitläufigen Brauereigelände gebaut werden: Ein neuer Gär- und Lagerkeller für die Bierproduktion, ein kleinerer Verbindungsbau für die zentrale Steuerwarte der Brauerei und die Erweiterung von Abfüllung, Pasteurisierung und Lagerung der Fertigprodukte.

Die neuen Gebäude sollen nach Angaben der Generalbevollmächtigten Susanne Horn und des Brauereieigentümers Franz Ehrnsperger Mitte 2016 in Betrieb genommen werden. Im Mittelpunkt der Brauereierweiterung stehen zwei Gebäude mit den Abmessungen 36 mal 20 Meter und 25 mal 20 Meter.

Perspektive bis 2030

Die Lammsbräu erzeugt derzeit etwa 179 000 Hektoliter Bier, Limonade und Mineralwasser pro Jahr. Das „positive Wachstum“ des Unternehmens in 2014 soll mit einem Plus von vier bis fünf Prozent jährlich fortgesetzt werden. Lammsbräu-Chefin Susanne Horn macht dies aber von der Beschaffung geeigneter Bio-Rohstoffe aus der Region abhängig. Die Millioneninvestition sei so ausgelegt, dass der Getränkehersteller „bis 2030 auf der sicheren Seite“ sei. Susanne Horn: „Wir wollen investieren, um in Zukunft als eigenständige Familienbrauerei existieren zu können.“

In dem neuen Gär- und Lagerkeller sollen je nach Bedarf Tanks mit einem Fassungsvermögen von 250 bis 500 Hektoliter aufgestellt werden. Die Lammsbräu erweitert diese Kapazitäten, weil sie als „handwerkliche“ Braustätte im Unterschied zur industriellen Bierproduktion auf Lagerzeiten von vier bis sechs Wochen angewiesen ist.

Ist die Betriebserweiterung mit Belastungen für die Anrainer und die übrige Bevölkerung verbunden? Die Lammsbräu-Spitze versichert glaubhaft, dass die Baumaßnahmen außerhalb des Brauereigeländes kaum wahrnehmbar sein werden. Gebaut werde entweder auf dem Grundstück abgeschirmt durch die bestehende Bebauung oder direkt an der Amberger Straße ohne Wohnnutzung. Der Straßenverkehr werde nicht eingeschränkt. Auch eine Zunahme des Verkehrs sei nicht zu erwarten.

Der Bauherr strebt bei der Großinvestition größtmögliche Transparenz an: Anfang März plant die Lammsbräu eine Informationsveranstaltung für die Anwohner. Bis dahin soll es auch eine Internetseite geben, mit deren Hilfe sich jeder über das Bauvorhaben und dessen Fortschritt informieren kann.

„Bekenntnis zum Standort“

Die Bio-Brauerei verfolgt mit der Erweiterung auch ihr zentrales Unternehmensziel der Nachhaltigkeit gleich in mehrfacher Hinsicht: Effizientere Flächennutzung und einen geringeren Energie- und Wasserverbrauch. Das „Bekenntnis zum Standort Neumarkt“ und der Verzicht auf einen zweiten Firmensitz auf der „grünen Wiese“ bedeute auch, dass das Unternehmen auf eine zusätzliche Flächenversiegelung verzichten kann.

Susanne Horn und Franz Ehrnsperger berichteten vor Medienvertretern, dass das Brauereiprojekt „sehr intensiv mit der Stadt abgestimmt“ sei. Die Planung des Architekturbüros Distler signalisiere „Nachhaltigkeit und städtebauliche Gestaltung“. Dem Neubau müssten zwar Obstbäume weichen, aber an der Amberger Straße würden wieder Bäume angepflanzt. Susanne Horn: „Wir werden keinen Wellblechklotz hinstellen und die Amberger Straße nicht verschandeln.“

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